Ist Blasenschwäche heilbar?
Harninkontinenz (=Blasenschwäche) tritt häufig im Alter auf und ist für die Betroffenen oft eine sehr große, auch psychische, Belastung. Manchen Menschen ist es sogar so peinlich dass sie sich gar nicht trauen mit Ihrem Arzt über Ihr Anliegen zu sprechen. Von Blasenschwäche spricht man, wenn ungewollt Urin verloren wird. Spätestens wenn der Uringeruch am Patienten erkannt wird zeigt sich die verschwiegene Harninkontinez auf. Blasenschwäche ist aber sogar heilbar, also scheuen Sie sich nicht und sprechen Sie mit Ihrem Arzt! Es gibt heutzutage viele gute Medikamente welche die Blasenschwäche verschwinden lassen!
Welche Arten von Blasenschwäche gibt es?
Erste Art der Blasenschwäche: Dranginkontinenz Aufgrund einer nervösen Blase:
Die Dranginkontinenz ist die häufigste Art der Blasenschwäche. Die Patienten können in diesem Fall den Urin nicht mehr halten, obwohl sie kurz zuvor einen Harndrang verspührt haben. Mehr als 70 Prozent aller Menschen mit Harninkontinenz leiden an dieser Art der Blasenschwäche. Dranginkontinenz ist gut behandelbar mit Medikamenten (Anticholinergika), z.B. Trospiumchlorid. Wirkung dieses Mittels ist dass sich der Muskel der Blase entspannt, so verlängert sich die Zeit nach dem Harndrang um rechtzeitig eine Toilette aufzusuchen.
Zweite Art der Blasenschwäche: Stressinkontinenz Aufgrund verschiedener Stresssituationen:
Stressinkontinenz ist ziemlich selten, nur ca. 15 Prozent der Menschen welche mit Blasenschwäche belastet sind leiden an Stressinkontinenz. Meist trifft dies junde Frauen, diese verlieren z.B. beim Husten ein paar Tropfen Urin. Hier kann Abhilfe geschaffen werden indem die jungen Frauen Beckenbodengymnastik ausüben (Popo zusammenkneifen). Hilft dies nicht gibt es zwei weitere Methoden die Stressinkontinenz zu besiegen: eine Therapie in der die Betroffenen 2 Wochen lang Östrogen-Zäpfchen in der Scheide anwenden wird zuerst empfohlen, im letzteren Fall hilft eine Operation.
Dritte Art der Blasenschwäche: Überlaufinkontinenz ohne verspürbaren Harndrang
Die seltenste Art der Inkontinenz ist mit 5-10 Prozent die Überlaufinkontinenz. In diesem Fall der Blasenschwäche ist die Blase immer voll und schwappt über, das Problem entsteht da die Patienten keinen Harndrang spüren. Dies kann Aufgrund von Prostatavergrößerung oder langjährigem Diabetes die Folge sein. Es werden kleine Mengen Urin ohne Harndrang abgesondert. Die Überlaufinkontinenz ist am schwersten zu behandeln, es kann nur eine Prostataoperation helfen.
Was tun gegen Blasenschwäche oder Harninkontinenz, sinnvolle Tipps?
• Lassen Sie sich von einem Urologen beraten oder sprechen Sie zuerst im Ihrem Hausarzt der helfen kann oder Sie zum Urologen schickt!
• Besprechen Sie mit Ihrem Arzt welche Medikamente für Sie geeigent sind und probieren Sie diese aus. Ihr Arzt wird zur Überprüfung einen Test durchführen, ob sich die Blasen mit den Medikamenten bei Ihnen auch vollständig geleert hat . Diese Untersuchung erfolgt per Ultraschall und nennt sich Restharnsonograrfie.
• Zur Überprüfung führen Sie ein Inkontinenztagebuch, notieren Sie ob Sie den Weg zur Toilette noch rechtzeitig geschafft haben oder wie viel Urin ungewollt abgegangen ist.
• Besorgen Sie sich die passenden Inkontinenzeinlagen im Sanitätshaus, hier sind viele verschiedene Größen zu erhalten.
• Bei nervöser Harninkontinenz können Sie sich selbst trainieren: Mit Absicht noch ein paar Minuten warten bis Sie den Urin auf der Toliette ablassen, ansonsten wird der Harndrang immer häufiger. Verlängern sie bewusst die Zeiten bis Sie wieder auf die Toilette rennen.
Lassen Sie sich helfen in den Geriatrischen Fachkliniken. Diese Kliniken ermitteln gezielt Ihre Art der Blasenschwäche und wirken dieser mit den Besten Mitteln entgegen. Ein weiterer Grund für eine Harnschwäche kann eine vorhandene Gehbehinderung sein, wenn der Patient einfach nicht schnell genug auf die Toilette gehen kann. In diesem Fall bieten die Geriatrischen Fachkliniken auch Gangschulungen an, dass Sie sicher und schneller zur Toilette gelangen! Harninkontinenz ist kein Tabuthema und sollte offen mit Ihrem Arzt diskutiert werden!