Jodtabletten zur Vorsorge vor Strahlenschäden ?
Überall hört und liest man davon, dass derzeit ein regelrechter Run auf Jodtabletten (und Geigerzähler!) eingesetzt hat, und Leute sich zur Vorsorge gegen etwaige Strahlenschäden mit Jodtabletten eindecken. Dabei sind Jodtabletten (oder auch Kalimiodid – also ein chemisch aus Kalilauge und Jod gewonnenes Salz) nicht ohne, und daher auch apothekenpflichtig!
Wieso nimmt man überhaupt Iodtabletten zur Vorsorge gegen Strahlenschäden ein?
Das ist schnell erklärt – Bei einem Atomunfall wird u.U. auch radioaktiv verseuchtes Jod freigesetzt, was sich wiederum in der Schilddrüse von unmittelbar Betroffenen anreichern kann. Wenn man vor einer derartigen Strahlenbelastung Jod einnimmt, bildet das eingenomme Jod eine sogenannte Jodblockade, so dass sich kein radioaktiv angereichertes Jod in der Schilddrüse einlagern kann.
Das Problem ist allerdings, dass hochdosierte Jodtabletten quasi die Schilddrüse (die Jod benötigt um Hormone herzustellen) mit Jod überfluten, und so zu teilweise recht heftigen Nebenwirkungen (Jodunverträglichkeit oder auch Iodismus) führen können, wie bspl. Herzrythmusstörungen, Atembeschwerden, und Erkrankungen der Schilddrüse.
Eine Selbstmedikation und Eigenbehandlung mit Jodtabletten ist also auf keinen Fall ratsam, vor allem auch, weil derzeit keine akute Gefahr in Deutschland besteht! Im Falle des Falles hält die Bundesregierung auch genügend hochdosierte Jodtabletten für Betroffene bereit, um im Ernstfall jeden entsprechend versorgen zu können. Mehr Informationen gibt´s auf der Seite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.