Wissen über Herzinfarkt ist gering
Nicht einmal jeder 3. würde bei anhaltender Angina pectoris den Notarzt rufen. Das hat eine Studie aus Berlin ergeben. Studienleiter Prof. Gert Baumann, Direktor der med. Klinik der Charité, fordert deshalb dringend umfassende Aufklärungsmaßnahmen.
Auf zwei Berliner Bahnhöfen wurden 2000 Reisende gebeten, einen 16-Fragen-Katalog zum Wissen über Herzinfarkt auszufüllen. 400 der Befragten beantworteten zusätzlich sechs Fragen zu geschlechtsspezifischen Unterschieden bei dieser Krankheit. Nur 21 Prozent der Befragten hatten bereits Symptome von Angina pectoris oder Herzinfarkt bei sich oder anderen erlebt. Die Risikofaktoren wie hohe Cholesterinwerte, Rauchen und Hypertonie waren fast allen Teilnehmern bekannt. Dass auch Diabetes dazugehört, wussten nur 40 %.
Den Begriff Angina pectoris konnten nur 46% richtig zuordnen, entsprechend schlecht war das Detailwissen: nur 36% wussten, dass ein Angina-pectoris-Anfall nur wenige Minuten dauert. Die Lokalisierung des Schmerzes war bei 21%, die typische Ausstrahlung des Infarktschmerzes gar bei 46% unbekannt. Nur 33% war klar, dass die Hälfte der Infarktpatienten sterben, bevor sie die Klinik erreichen. 40% hatten noch nie von dem Zeitfenster für eine Behandlung gehört. Bei anhaltender Angina pectoris nach 15 min. den Notarzt rufen – das würden sogar nur 27%, nicht einmal jeder 3.