Weißdorn ist nützlich
Weißdornextrakt ist ein beliebtes pflanzliches Arzneimittel. Offenbar zu Recht, denn nach einer Metaanalyse erhöht sich die körperliche Belastbarkeit mit chronischer Herzinsuffizienz deutlich, wenn sie statt Placebo Weißdorn als ergänzende Therapie erhalten.
Bei ihrer umfangreichen Literaturrecherche fanden Dr. Max H. Pitter und seine Kollegen von der Abteilung für Komplementärmedizin an der Universität von Exeter in Großbritannien insgesamt 13 randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studien, in denen chronisch herzinsuffiziente Patienten mit standardisierten Weißdorn-Monopräparaten behandelt worden waren.
Fünf Studien blieben wegen unzureichender Daten bei der statistischen Analyse außen vor. In die übrigen acht waren 632 Patienten in den NYHA-Stadien I bis III aufgenommen worden. Meist bestand eine konventionelle Basismedikation etwa mit Diuretika, ACE-Hemmern oder Kalziumantagonisten.
In der Metaanalyse betrug der Gewinn an maximaler Belastbarkeit im Vergleich zu Placebo sieben Watt (neun Prozent) und der Rückgang des Produktes aus Blutsdruck und Herzinsuffizienz um 20 war signifikant. Zudem waren Symptome wie Dyspnoe und Müdigkeit unter Weißdorn deutlich rückläufig.
Weißdorn wirkt chronotrop, es verbessert Koronardurchblutung und kinksventrikuläre Auswurfleistung. „Das pharnakologische Profil ähnelt Dioxin“, so die Wissenschaftler.
Der Vorteil: „Weißdorn hat ein breites therapeutisches Fenster.“ So wurden in den Studien Tagesdosen von 160 bis 1800 Milligramm verwendet. Selbst bei dieser doppelten Standarddosierung waren unerwünschte Wirkungen seltener als mit Placebo und zudem mild und vorübergehend.
Am häufigsten beobachtet wurden Schwindel bei acht Patienten und gastrointestinale Symptome wie Übelkeit.