Hörsturz

Abgelegt unter: Krankheiten von Claudia am 29 July 2011 um 14:47 Uhr

Bei einem Hörsturz kommt es, ohne eindeutige Ursachen zu einem plötzlichen, meist einseitigen, Hörverlust. Dabei kann es sich um völligen Hörverlust handelt, der Hörsturz kann aber auch nur leicht bis mittelstark ausfallen. Dabei können zudem nur bestimmte Frequenzen, wie z.B. nur die hohen Töne betroffen sein oder auch der komplette Hörbereich. Im Gegensatz zu einem Hörsturz sind bei Hörstörungen die Ursachen erkennbar und unterscheidet sich in diesem Merkmal bedeutend. Auf Grund der Idiopathie (keine Ursachen) des Hörsturzes kommt es relativ häufig zu einer Spontanheilung, der Hörsturz kann sicher aber ebenso über einen langen Zeitraum erstrecken. Den Zeitpunkt der Genesung einzuschätzen gelang deshalb auch noch nicht. Die unterschiedlichen, angewandten Therapien haben keine wissenschaftlich nachgewiesene Wirksamkeit.

Als Vorboten gelten möglicher Weise ein einseitiges Druckgefühl im Ohr, ebenso wie ein anhaltendes Ohrgeräusch, meinst in einer hohen Frequenz, der Tinnitus. Bemerkenswerterweise ist ein Hörsturz nie von Ohrenschmerzen begleitet. Treten Ohrenschmerzen gleichzeitig mit einer einseitigen Hörminderung auf, so handelt es sich um eine andere Krankheit, beispielsweise eine Entzündung.
Häufige Symptome eines Hörsturzes sind (neben dem Hörverlust):

  • Ohrgeräusche (genannter Tinnitus); dieses Symptom zeigen über ¾ der Patienten
  • Duckgefühl im Ohr, welches auch nur Druckausgleich (z.B. Gähnen) nicht nachlässt
  • das Ohr fühl sich betäubt an oder „eingeschlafen“, da man beim Berühren des Ohres das entstehende Geräusch nicht wahrnehmen kann. Eine „echte“ Taubheit konnte aber nicht nachgewiesen werden
  • ca. 1/3 der Patienten leiden auch an einem Schwindelgefühl, da das Gleichgewichtsorgang im Ohr sitzt
  • leidet der Patient an einem partiellen Hörverlust (nur bestimmte Frequenzen betroffen) kann es auch zu einem Doppeltonhören (Diplakusis) kommen: Töne werden auf den beiden Ohren in unterschiedlichen Frequenzen wahrgenommen

Um einen Hörsturz zu diagnostizieren, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein. Es muss eine Schallempfindungsstörung auftreten, welche sich innerhalb von 24 Stunden entwickelt. Zudem muss ein Hörverlust von mindestens 30 dB über drei aufeinander folgende Oktaven vorliegen und es dürfen keinerlei andere erkennbare Ursachen für den akuten Hörverlust vorhanden sein.
Der Grund für einen Hörverlust ist aller Wahrscheinlichkeit nach eine Durchblutungsstörung im Innenohr, wo sich die Haarzellen, die für das Hören verantwortlich sind befinden. Mögliche Urasachen für diese Durchblutungsstörung sind:

  • Durchblutungsstörungen ( Embolien, Gerinnungsstörungen, Hyperviskosität des Blutes, Gefäßveränderungen im Innenohr)
  • Stress: durch die Ausschüttung von Adrenalin kommt es zu Gefäßkrämpfen
  • Verletzungen, Schädigungen durch Bestrahlung oder Medikamente
  • Tumore (typischerweise des 8. Hirnnervs)
  • Autoimmunerkrankungen
  • Virusinfektionen (Mumps, Herpes, HIV); diese Theorie ist jedoch sehr umstritten

Aus diesen Gründen sind besonders Menschen mit etwaigen Erkrankungen, die die Durchblutung stören und Menschen die erhöhtem Stress ausgesetzt sind, stärker betroffen.
Jährlich erkrannen ca. 0,02% der Menschen an dieser idiopathischen Krankheit; die meisten genesen aber nach relativ kurzer Zeit wieder.