Hexenschuss – wenn der Rücken höllisch schmerzt
Viele vor allem ältere Menschen kennen es: man macht eine falsche Bewegung und plötzlich tut der ganze Rücken weh. Mit den geeigneten Maßnahmen sind die Beschwerden aber bald wieder weg.
Wer einen Hexenschuss hatte, braucht sich auch keine Sorgen über Langzeitfolgen machen, denn gefährlich ist er nicht. Allerdings eben leider äußerst unangenehm und schmerzhaft.
Welche Ursache liegen einem Hexenschuss zugrunde?
Es kann verschiedene Ursachen für einen Hexenschuss geben.
- die Blockierung eines Wirbel- oder Kreuz-Darmbein-Gelenks
- ein Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich
- ausgeprägte Muskelverspannungen
- Verschleiß von Wirbelgelenke
Als Reaktion auf den starken Schmerz verspannen sich die Rückenmuskeln so sehr, dass die Betroffenen im Normalfall keine normale Körperhaltung mehr einnehmen können, das Gefühl einer “Sperre” im Kreuz haben. Eigentlich kann man in jedem Alter einen Hexenschuss bekommen – mit Ausnahme von Kindern.
Gegenmaßnahmen beim Hexenschuß
Zunächst sollte man in Stufenlagerung (Rückenlage mit rechtwinklig gebeugten Knien) sich hinlegen oder in Seitenlage mit angezogenem Beinen verweilen. Vielen Menschen hilft Wärme – oder auch als Kälte an der betroffenen Stelle, das muss einfach ausprobiert werden. Wem bei einem Hexenschuss Wärme hilft, der kann sich ein Heizkissen oder Wärmepflaster auf die Stelle auflegen. Auch Fango zum Erwärmen in der Mikrowelle kann auf die schmerzende Region aufgetragen werden. Wer Kälte gut verträgt, der kann sich ein kühlendes Gel auftragen.
Menschen, die auf natürliche Inhaltsstoffe “stehen”, können sich auch folgende Kräuter besorgen lassen: Teufelskralle, Weidenrindenextrakt, Cayenne-Pfeffer-Tinktur oder -salbe. Wenn der Hexenschuss und somit der Schmerz länger als 3 Tage anhält, ist ein Arztbesuch notwendig.
Halten die Schmerzen länger als 2 Wochen an, muss außerdem durch Röntgenuntersuchungen beziehungsweise Computertomographie geklärt werden, ob ein Bandscheibenvorfall hinter dem Hexenschuss steckt. Denn der erfordert eine intensivere Behandlung. Der Arzt wird zunächst versuchen, die Ursache des Hexenschusses festzustellen. Beispiele für eine gezielte ärztliche Behandlung sind etwa die Chirotherapie, also das Einrenken von blockierten Wirbeln oder des Kreuz-Darmbein-Gelenks, oder bei Gelenkverschleiß die Injektionen eines örtlich wirkenden Schmerzmittels.
Die Verordnung von physikalischer Therapie und Physiotherapie ist vor allem dann sinnvoll, wenn es sich hauptsächlich um ein Muskelproblem handelt. Chirotherapeutische Maßnahmen an der Lendenwirbelsäule führen auch qualifizierte Physiotherapeuten oder Krankengymnasten durch. Krankengymnastik selbst ist bei akutem Hexenschuss meist gar nicht möglich, hilft aber in der Zeit danach, um die Rückenmuskulatur zu kräftigen und somit einen Rückfall zu verhindern.