Gesundheitsrisiko Tattoo
Tattoos gelten schon längere Zeit als cool. Weniger cool ist es aber, wenn die gesundheitlichen Folgen eintreten. Wann und ob es gesundheitliche Folgen von Tattoos gibt, weiß man nicht. Denn nach wie vor fehlen abgeschlossene Langzeitbeobachtungen zu möglichen Gesundheitsschäden durch Tattoos. Natürlich können Tattoos gut verheilen und sich nie bemerkbar machen.
Tattoos können aber auch ein Gesundheitsrisiko darstellen und krank machen. Nur denkt man bei Gesundheitsbeschwerden, die Jahre oder Jahrzehnte nach der Tätowierung auftauchen, nicht mehr an das Tattoo als mögliche Krankheitsursache. Vor Jahren waren sie noch etwas Besonderes. Inzwischen schaut man nicht einmal mehr hin. Denn Tattoos sind allgegenwärtig.
Über mögliche gesundheitliche Risiken und Folgen durch Tattoos machen sich dabei die wenigsten Gedanken. Das Gesundheitsrisiko Tattoo ist durch Nadel und Farben ein nicht zu unterschätzendes Problem. Dabei geht es nicht nur um die wenig überraschenden akuten Reaktionen wie Rötungen und Schwellungen unmittelbar nach dem Stechen, sondern auch um langfristige Folgen.
Eine im Mai 2015 veröffentlichte amerikanische Studie fand heraus, dass die meisten Menschen, die nach einer Tätowierung eine akute Reaktion gleich welcher Art erlitten, später chronische Gesundheitsprobleme entwickeln werden. Das Gesundheitsrisiko durch verunreinigte Tattoo Nadeln besteht besonders im Afrika, Südamerika, Fernost, aber auch im südlichen Europa etc., wo man sich oft sehr günstig ein Tattoo stechen lassen kann. Auch ganz besonders auf größeren Veranstaltungen (Tattoo- oder auch Erotik-Messen) bleibt die Hygiene oftmals auf der Strecke.
Während jedoch die Hygiene beim Stechen und die Desinfektion der Nadeln in der Hand des “Stechers” bzw. Studios liegen und sich somit bei der Wahl der richtigen Location gesundheitliche Risiko schon einmal deutlich reduzieren lässt, verhält es sich mit den Tattoo-Farben etwas anders. Es finden sich in den Farben nahezu alle Arten von Giften, die – einmal injiziert – nicht mehr vollständig entfernt werden können und sich somit im Körper einlagern. Weitere Untersuchungen zeigten, dass Tattoo-Farben noch weitere Metalle wie Titan, Kupfer, Chrom und Eisen enthalten können.
Im Jahr 2012 beschäftigte sich ÖKO-TEST mit dem Gesundheitsrisiko Tattoo und testete 20 Tattoo-Farben. Man fand in jeder dritten Farbe starke Belastungen von unter anderem krebsverdächtigen oder konkret krebserregenden Stoffen wie PAK (Polycyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), Nitrosamine, aromatische Amine, Formaldehyd und Formaldehydabspalter, halogenorganische Farbstoffe, Nickel und Konservierungsmittel wie Benzoisothiazolinon. ÖKO-TEST erklärt in diesem Zusammenhang, wie wenig hilfreich die Tättowiermittelverordnung in der Praxis ist. Daher sollte jeder Mensch sich genaustens überlegen, ob er oder sie sich wirklich dem Gesundheitsrisiko „Tattoo“ aussetzen möchte.