Verbrennungen
In Deutschland zählen Verbrennungen zu den häufigsten Verletzungen im Kindesalter. Meist trifft es Kinder bis zum 5. Lebensjahr. Verbrennungen passieren meist im Haushalt. Denn 80 Prozent dieser Unfälle geschehen am zuhause. Gerade Wasser zB. muss nicht 100 Grad heiß sein, um der Haut zu schädigen.
Bereits Temperaturen um 50 Grad können zu Verbrennungen führen. 3/4 aller durch Hitze bedingten Schädigungen sind aber nicht Verbrennungen, sondern Verbrühungen. Besondere Gefahr droht bei großflächigen Verbrennungen, die mit Gefäßschäden einhergehen. Die Flüssigkeitsverluste aus den Blutgefäßen ins Gewebe können zusammen mit den starken Schmerzen zu einem Schock führen.
Ein Arzt beurteilt die Schwere der Verbrennungen bzw. Verbrühungen durch zwei Kriterien:
- Ausdehnung: Wie viel Prozent der Körperoberfläche sind von der Verbrennung betroffen? Hier kommt die so genannte Neunerregel zum Einsatz: Der Körper wird dabei in Regionen von jeweils neun Prozent aufgeteilt. Diese Regel ist aber nur auf Erwachsene anwendbar, leicht abgewandelt auf Kinder. Bei Säuglingen gilt als Faustregel: Die Handfläche entspricht einem Prozent der Körperoberfläche
- Tiefe der Schädigung: Je mehr Hautschichten betroffen sind, desto höher ist der Verbrennungsgrad. Je nach Schwere der Verbrennung werden die Verletzungen in Verbrennungen 1. Grades, 2. Grades, 3. Grades und 4.Grades unterteilt:
Verbrennung 1. Grades: Rötung der betroffenen Hautbezirke, starke Schmerzen, es kann zu einer Schwellung kommen, wie bei einem leichten Sonnenbrand
Verbrennung 2. Grades:
2a) Blasenbildung
2b) geplatzte Blasen bzw. weiße, nässende Wundflächen.
Verbrennung 3. Grades: weisse, nässende Wundflächen; die Haut kann auch bräunlich verfärbt sein, das betroffene Gewebe ist abgestorben und dort ohne Schmerzempfindung (die äußeren Bereichen schmerzen dagegen sehr).
Verbrennung 4.Grades: schwarzes, verkohltes Fleisch
Wenn weniger als zehn Prozent der Haut durch die Verbrennungen 1. Grades geschädigt oder ist die Verbrennung zweiten Grades nicht größer als die Hand des Kindes, kann die Verbrennung selbst behandelt werden, z.B. mit speziellen Gels oder Salben, die man in der Apotheke bekommt. Alle anderen Verbrennungen müssen von einem Arzt behandelt werden.
Erste Hilfe bei Verbrennungen: Flammen so schnell es geht mit Wasser löschen (bei einer Pfanne mit brennenden Fett NIEMALS Wasser darauf kippen!) oder mit einer Decke ersticken. Die betroffene Körperstelle muss sofort gekühlt werden! Hierzu keine Eiswürfel oder Eiswasser verwenden (Gefahr der Unterkühlung und Gewebeschädigung). Auf keinen Fall die Brandblasen öffnen!
Bei starken Verbrennungen muss auf jeden Fall sofort der Rettungsdienst verständigt werden, Brandwunden nicht abdecken, aufrechte Sitzposition (erleichtert die Atmung), regelmäßig die Atmung kontrollieren!