HPV – Humane Papillomviren
Die humanen Papillomviren, auch unter humane Papillomaviren bekannt, bilden eine Gruppe von DNA-Viren die in mittlerweile mehr als 100 verschiedene Typen eingeteilt werden. Sie infizieren bestimmte Zellen der Haut und verschiedener Schleimhäute und können bei den infizierten Zellen ein unkontrolliertes tumorartiges Wachstum hervorrufen.
Jene Tumoren sind zumeist gutartig und können zu Warzenbildung an der betroffenen Haut- oder Schleimhautstelle führen. Wenn die Infektion im Anal-oder Genitalbereich entsteht, kommt es zur Bildung von Genitalwarzen.
Einige HPV-Typen können jedoch auch bösartige Veränderungen hervorrufen, vor Allem Gebärmutterhalskrebs (auch bekannt unter Zervixkarzinom) bei Frauen.. Auch an der Entstehung von Basalzellenkrebs (=„weißer Hautkrebs“) scheint eine HPV-Infektion beteiligt zu sein. HPV kann durch Oralverkehr auch auf die Mundschleimhaut übertragen werden und dort Mundtumore auslösen. Die durch HPV verursachten Veränderungen der Haut sind oftmals nicht mit bloßem Auge zu erkennen. Aber am häufigsten kommt es zum Gebärmutterhalskrebs.
Besondere Probleme stellen die durch die Viren verursachten Entartungen bei unkontrolliertem Wachstum dar, zum Beispiel wenn das Immunsystem durch eine andere Erkrankung geschwächt ist. 124 HPV-Typen sind bisher vollständig beschrieben. Etwa 30 davon infizieren fast ausschließlich Haut und Schleimhaut im Anogenitalbereich.
Die Übertragung mit HPV verläuft hauptsächlich über Hautkontakt, bei bestimmten Virentypen durch ungeschützten Sexualverkehr. HPV ist daher eine der häufigsten durch Geschlechtsverkehr übertragene Viruserkrankung, leider bleibt die Ansteckung oftmals unbemerkt. Die HPV Viren können aber auch durch gemeinsam benutzte Handtücher, Trinkgläser oder Zahnbürsten übertragen werden.
Die HPV-Infektion heilt oftmals innerhalb von Monaten bis hin zu 1,5 Jahren ab. Allerdings spielt die allgemeine Immunitätslage hierbei eine wichtige Rolle. Es gibt bei Männern bisher leider keine reguläre Vorsorgeuntersuchungen für HPV. Bei bis zu 70 % der männlichen Partner einer Frau, die HPV positiv ist, besteht ebenfalls eine Infektion. Männer sind sich daher der Infektion mit dem HP-Virus oft gar nicht bewusst und bemerken diese nicht.
Die häufigsten Krankheitsfolgen sind Warzen und bei Frauen das Zervixkarzinom. Einige Studien deuten auf HPV-Infektionen als Verursacher von Mundkrebs hin. Die Übertragung erfolgt hier per Oralverkehr. Eine spezifische Papillomvirustherapie gibt es derzeit leider noch nicht.
Bei vorliegenden Läsionen kommen im Wesentlichen chirurgische Eingriffe in Frage oder aber lokale Verätzungen. In der Regel wird mit der Entfernung der Läsion auch der Heilungsprozess eingeleitet, wenn auch Rückfälle (Rezidive) häufig sind. Es gibt momentan zwei HPV-Impfstoffe: Gardasil und Cervarix.
Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, der Berufsverband der Frauenärzte, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und viele andere Institutionen empfehlen die Impfung zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs und dem HPV Virus. Gardasil immunisiert gegen die Hochrisiko-HPV-Genotypen 16 und 18 sowie die Niedrigrisikotypen 6 und 11 und ist für beide Geschlechter ab 9 Jahren zugelassen. Cervarix immunisiert gegen die beiden Hochrisikogenotypen 16 und 18. Die gesetzlichen Krankenkassen haben bislang in Deutschland die HPV-Impfung für Mädchen und junge Frauen zwischen 12 und 17 Jahren bezahlt.
Ist man bereits mit HPV-infiziert, kann damit nicht behandelt bzw. beseitigt werden. Ebenso wenig können die Folgen einer solchen Infektion, wie beispielsweise Gebärmutterhalskrebs oder dessen Vorstufen mittels einer Impfung gegen HPV behandelt werden.