Singen ist gesund
Dass die Stimme als Spiegelbild unserer Seele gilt, ist längst bekannt. Mit ihr reden, schreien, flüstern und krächzen wir. Mit unserer Stimme können wir sehr viele Töne erzeugen. Und manchmal, wenn wir singen, kann die Stimme andere Wesen verzaubern. Doch Singen ist auch gesund! Egal ob Profi oder Laie, wer viel singt, ist gesünder, dann man tut aktiv etwas für die Gesundheit.
Singen schützt vor Erkältungen und stärkt das Immunsystem, entdeckten kürzlich Wissenschaftler vom Institut für Musikpädagogik der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Das Zwerchfell drückt beim Singen die Lungenflügel nach unten, so dass die Luft in den Lungen viel Platz hat. Auf diese Weise entspannen Sänger ihren Brustkorb und kräftigen ihre Rückenmuskeln. Diese Art des Singens fordert den ganzen Körper.
15 Minuten Singen reicht aus, um das Herz-Kreislauf-System auf Trab zu bringen. Die Atmung intensiviert sich, der Körper wird besser mit Sauerstoff versorgt. Profisänger besitzen sogar eine deutlich erhöhte “Herzratenvariabilität”, die die Schwingungsbreite der Herzfrequenz anzeigt, und sind so fit wie Dauerläufer. Für manche Menschen wirkt Gesang und das Singen wie ein Antidepressivum. Die moderne Forschung hat die Gemütsaufhellende Wirkung des Singens in mehreren Untersuchungen nachgewiesen.
Nach 30 Minuten Singen produziert unser Gehirn erhöhte Anteile von Beta-Endorphine, Serotonin und Noradrenalin. Stresshormone wie zum Beispiel Cortisol werden praktischerweise gleich mitabgebaut. Über drei Millionen Menschen in Deutschland singen in Chören. Sie sind meist lebenszufriedener und ausgeglichener und besitzen mehr Selbstbewusstsein als Nichtsänger, wie der Münsteraner Musikpsychologe Karl Adamek herausgefunden hat. Beim regelmäßigen Singen verbinden sich die Synapsen im Gehirn neu – und machen den Sänger klüger.