Verhütung mit der Pille Ovidol 22
Monografie zu Ovidol 22 Verhütungspille. Ovidol ist Verschreibungsprlichtig.
Indikationen:
Schwangerschafsverhütung bei Frauen, bei denen nach mehreren Einnahmezyklen eines Kombinationspräparates mit 35 Mikrogramm EE oder weniger noch Zwischenblutungen auftreten, die nicht toleriert werden.
Kontraindikationen:
Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei:
– bekannter Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile.
– akuten und chronisch fortschreitenden Lebererkrankungen
– Störung der Bilirubinausscheidung in die Galle (Dubin-Johnson-und Rotor-Syndrom)
– Störungen in der Gallensekretion
– Gallenabflussstörungen (Cholestase, auch in der Vorgeschichte, sofern im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft oder der Einnahme von Sexualsteroiden aufgetreten; hierunter fallen auch idiopathischer Ikterus oder Pruritus während einer früheren Schwangerschaft oder Östrogen-Gestagen-Behandlung)
– vorausgegangenen oder bestehenden Lebertumoren
– Raucherinnen (zusätzliches erhöhtes Risiko zu Erkranken an Gefässveränderungen z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall)
– vorausgegangenen oder bestehenden thromboembolischen Prozessen (besonders Schlaganfall, Herzinfarkt, tiefe Venenthrombose, Lungenembolie) sowie Zuständen, die die Anfälligkeit dafür erhöhen (zum Beispiel Störungen des Gerinnungssystems mit Neigung zu Blutgerinnselbildung, erblicher AT-III-, Protein-C und Protein-S-Mangel, bestimmte Herzkrankheiten)
– behandlungsbedürftigem arteriellem Bluthochdruck
– schwerem Diabetes mellitus mit Gefässveränderungen (Mikroangiopathie)
– Sichelzellenanämie
– schweren Fettstoffwechselstörungen, besonders wenn noch andere Risikofaktoren für kardiovaskuläre Störungen vorliegen
– bestimmten bösartigen Tumoren (z.B. der Brust, des Gebärmutterhalses oder der Gebärmutterschleimhaut), auch nach Behandlung bzw. bei Verdacht darauf
– Endometriumhyperplasie
– Herpes gestationis in der Anamnese
– Otosklerose mit Verschlechterung in vorangegangenen Schwangerschaften
– schwerer Fettsucht
– Migräne, die mit Empfindungs-, Wahrnehmungs- und/oder Bewegungsstörungen einhergeht (migraine accompagnee)
– diagnostisch nicht geklärten Genitalblutungen. Nach dem Abklingen einer Virushepatitis (Normalisierung der Leberparameter) sollten etwa sechs Monate vergehen, bevor man mit der Einnahme der ‘Pille’ beginnt. Gründe für das sofortige Absetzen:
– eingetretene Schwangerschaft
– erste Anzeichen von Thrombophlebitiden oder thromboembolischen Erscheinungen
– geplante Operationen (6 Wochen vorher) und für die Dauer der Ruhigstellung, beispielsweise nach Unfällen (z.B. Gipsverband)
– erstmaliges Auftreten migräneartiger oder gehäuftes Auftreten ungewohnt starker Kopfschmerzen
– akute sensorische Ausfälle (Seh-, Hörstörungen u.ä.)
– motorische Störungen (insbesondere Lähmungen)
– starke Oberbauchbeschwerden, Lebervergrösserung oder Anzeichen einer intraabdominalen Blutung
– Blutdruckanstieg auf ständige Werte über 140/90 mmHg
– Auftreten von Ikterus, Hepatitis, generalisierter Pruritus, Cholestase sowie auffällige Leberfunktionswerte.
– Zunahme epileptischer Anfälle
– Neu- oder Wiederauftreten einer Porphyrie (alle drei Formen, insbesondere Porphyria cutanea tarda).
– Akute Entgleisung eines Diabetes mellitus Zustände, die eine besondere ärztliche Überwachung erfordern:
– Herz- und Nierenleiden, Migräne, Epilepsie, Asthma (auch in der Vorgeschichte), da diese krankhaften Zustände durch eine möglicherweise auftretende Flüssigkeitseinlagerung beeinflusst werden können
– Phlebitiden in der Vorgeschichte
– stark ausgeprägte Neigung zu Varikosis
– Multiple Sklerose
– Chorea minor
– Tetanie
– Diabetes mellitus sowie Neigung dazu
– vorausgegangene Lebererkrankungen
– Fettstoffwechselstörungen
– erhebliches Übergewicht
– Blutdruckanstieg
– Endometriose
– Mastopathie
– Otosklerose.
– Uterus myomatosus Bei Raucherinnen, die östrogen-gestagenhaltige Arzneimittel anwenden, besteht ein erhöhtes Risiko, an zum Teil schwerwiegenden Folgen von Gefässveränderungen (z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall) zu erkranken. Das Risiko nimmt mit zunehmendem Alter und steigendem Zigarettenkonsum zu. Frauen, die älter als 30 Jahre sind, sollen deshalb nicht rauchen, wenn sie östrogen-gestagenhaltige Arzneimittel einnehmen.
Schwangerschaft und Stillzeit:
Schwangerschaft:
– Bevor mit der Einnahme des Arzneimittels begonnen wird, ist das Bestehen einer Schwangerschaft auszuschliessen. Tritt unter der Anwendung des Arzneimittels eine Schwangerschaft ein, ist das Arzneimittel sofort abzusetzen. Die vorausgegangene Einnahme des Arzneimittels ist jedoch kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch.
Stillzeit:
– Bei Anwendung des Arzneimittels während der Stillzeit ist zu bedenken, dass die Milchproduktion reduziert sein kann. Geringste Wirkstoffmengen gehen in die Milch über. Im Allgemeinen aber ist eine Kontrazeption nur bei langandauernden Laktationsperioden indiziert, da bei kurzdauernden meist noch kein Zyklus abläuft. Wenn möglich, sollten bis zum vollständigen Abstillen des Kindes nichthormonale Kontrazeptionsmethoden angewendet werden.
Anwendung und Dosierung:
1 Monatspackung besteht aus 7 blauen Tabletten zu je 0,05 mg Ethinylestradiol und 15 weissen Tabletten zu je 0,125 mg Desogestrel und 0,05 mg Ethinylestradiol.
Dosierung: 1 Tablette täglich.
Art und Dauer der Anwendung:
– Die Tabletten mit etwas Flüssigkeit einnehmen.
– Die mit 1 gekennzeichnete blaue Tablette wird am 1. Tag der Regelblutung eingenommen. Dem der Blisterkarte aufgedruckten Pfeil folgend wird über insgesamt 22 Tage (die erste weisse Tablette am 8. Einnahmetag) täglich eine Tablette eingenommen. Nach Einnahme der letzten Tablette setzt während der folgenden 6 tablettenfreien Tage die Regelblutung ein.
– Nach diesen 6 tablettenfreien Tagen wird wieder mit der ersten Tablette einer neuen Packung begonnen.
Nebenwirkungen:
Seltene unerwünschte Wirkungen (< 1%):
- Bei Frauen, die hormonale Kontrazeptiva einnehmen, sind äusserst selten Leberzelladenome beobachtet worden. Ein Leberzelladenom sollte in Betracht gezogen werden bei unklaren Oberbauchbeschwerden oder Zeichen einer Blutung im Bauchraum. Die mögliche Bildung von Gallensteinen unter östrogenhaltigen Präparaten wird widersprüchlich beurteilt.
Unerwünschte Wirkungen, Einzelfälle:
- In Einzelfällen wurde das Auftreten von Brustsekretion und -vergrösserung, Hautausschlag, Erythema nodosum und eine schlechte Verträglichkeit von Kontaktlinsen beobachtet.
Unerwünschte Wirkungen, ohne Angabe der Häufigkeit:
- Besonders in den ersten Monaten können Zwischenblutungen auftreten, vereinzelt Kopfschmerzen, Migräne, Übelkeit, Erbrechen und Spannungsgefühl in den Brüsten, Ikterus, Gewichtsschwankungen. Patientinnen mit Herz- und Nierenleiden, Migräne, Epilepsie und Asthma (auch in der Anamnese) müssen besonders überwacht werden, da diese krankhaften Zustände durch eine möglicherweise auftretende Flüssigkeitseinlagerung beeinflusst werden können.
- Bei Langzeiteinnahme von Ovulationshemmern können bei dafür besonders empfindlichen Frauen, wie in der Schwangerschaft, Pigmentierungen im Gesicht auftreten, die durch intensive Sonnenbestrahlung noch begünstigt werden. Frauen, die hierzu neigen, sollen sich deshalb nicht zu starker Sonnenbestrahlung aussetzen.
- Bei manchen Frauen, die hormonale Kontrazeptiva einnehmen, können depressive Verstimmungen auftreten. Bei einer Anzahl dieser Frauen kann der Tryptophan
-Stoffwechsel gestört sein. In solchen Fällen hat die Verabreichung von Vitamin B6 therapeutischen Nutzen.
- Bei Frauen, die ein kombiniertes orales Kontrazeptivum (KOK) einnehmen, besteht ein erhöhtes Risiko des Auftretens venöser Thromboembolien (VTE z.B. venöser Thrombosen, Lungenembolien). Ebenso ist die Einnahme von KOK mit einem erhöhten Risiko arterieller thromboembolischer Krankheiten (z.B. Schlaganfall, Herzinfarkt) verbunden.
- Hormonale Kontrazeptiva können bei dafür anfälligen Frauen den Blutdruck erhöhen, deshalb sollte der Blutdruck regelmässig überprüft werden.
- Dieses Risiko kann durch zusätzliche Faktoren (Rauchen, Bluthochdruck, Störungen der Blutgerinnung oder des Fettstoffwechsels, erhebliches Übergewicht, Krampfadern, vorausgegangene Venenentzündungen und Thrombosen) weiter erhöht werden.
- Bei schwerer Varikose müssen die Vorteile eines Östrogen-Gestagen-Präparates gegen die möglichen Risiken abgewogen werden.
- Besondere Überwachung erfordern vorausgegangene Lebererkrankungen. Libidoveränderungen unter hormonalen Kontrazeptiva sind beschrieben worden. Östrogenabhängige gynäkologische Beschwerden, wie z.B. Uterusmyome, können grösser werden, eine Endometriose kann sich verstärken. Bestimmte Vaginalinfektionen, wie z.B. die Candidiasis, kommen häufiger vor. Amenorrhöen nach Absetzen der Therapie sind beschrieben worden.
- Das Mammakarzinom gehört zu den hormonabhängigen Tumoren. Für das Mammakarzinom sind seit langem Risikofaktoren, wie z.B. familiäre Disposition, frühe Menarche, späte Menopause (nach dem 52. Lebensjahr), Nulliparität, Stillkarenz, anovulatorische Zyklen etc., bekannt. Einige davon weisen auf die Möglichkeit hormoneller Einflüsse bei der Mammakarzinomentstehung hin, wobei Geschlechtshormone die Empfindlichkeit gegenüber anderen, die Krebsentstehung begünstigenden Faktoren erhöhen können. Allerdings sind Geschlechtshormone nur einer unter verschiedenen möglichen anderen, nicht mit der Einnahme hormonaler Empfängnisverhütungsmittel verbundenen Risikofaktoren. Epidemiologische Studien, die die Möglichkeit eines Zusammenhangs zwischen hormonalen Kontrazeptiva und Brustkrebs untersuchten, lassen offen, ob diese Erkrankung bei Frauen bis zum mittleren Lebensalter häufiger bei langdauernder und bereits frühzeitig begonnener Einnahme oraler Kontrazeptiva auftritt. Allerdings ist dies nur einer unter verschiedenen möglichen Risikofaktoren.