Akromegalie
Die Akromegalie ist eine seltene Stoffwechselerkrankung, bei der es zu einem überschießenden Wachstum von Gliedmaßen kommt. Das Wort „Akromegalie“ bedeutet “Vergrößerung der äußersten Körperteile”.
Menschen, die unter der Krankheit Akromegalie leiden, haben sehr große Ohren, Nase, Hände und Füße. Die Ursache der Akromegalie ist ein Gehirntumor, der zu einer Überproduktion eines Wachstumshormons führt. Die Akromegalie kann durch Genmutationen vererbt werden. Leider ist Akromegalie nicht heilbar.Es gibt jedoch medikamentöse und operative Möglichkeiten, den Krankheitsverlauf zu lindern.
Was sind Symptome der Akromegalie?
- verdickte, faltige Haut
- grobe Gesichtszüge
- große Nase und Ohren
- Augenwülste treten hervor
- Hände und Füße sind stark vergrößert
Eine Akromegalie entwickelt sich über Jahre hinweg. Selbst die inneren Organe – vor allem Herz und Milz – nehmen eine gefährliche Größe an. Die Zunge wächst ebenfalls und die Zähne weichen auseinander, weshalb Betroffene Probleme beim Sprechen und Schlafen haben. Sie schnarchen sehr oft und sehr laut.
Weitere Symptome einer Akromegalie können hoher Blutdruck und Kopfschmerzen sein. Wenn der Hirntumor schon so groß ist, dass er auf die Sehnerv drückt, so treten Sehstörungen und Gesichtsfeldeinschränkungen auf. Typische Beschwerden sind auch ein verstärktes Haarwachstum und übermäßiges Schwitzen. Auch die äußeren Genitalien können vergrößert sein. Manche Patienten entwickeln eine Zuckerstoffwechselstörung (Diabetes mellitus). Es gibt noch diverse andere Symptome, die Liste der Beschwerden ist lang.
Welche Ursache gibt es?
Die Ursache der Akromegalie ist in 95 Prozent der Fälle ein gutartiger Gehirntumor. Die Hypophyse, auch Hirnanhangsdrüse genannt, ist eine Drüse welche im Zwischenhirn sitzt und unter anderem das Wachstumshormon Somatotropin produziert. Dieses Hormon sorgt im Kindesalter für das Längenwachstum und spielt eine wichtige Rolle im Fett-, Kohlenhydrat- und Eiweiß-Stoffwechsel. Bildet sich ein Tumor der Hypophyse steigt zunächst die Hormonausschüttung und es kommt auch im erwachsenen Alter zu einem fortgesetzten Wachstum von Händen, Füßen, Gesichtspartie und inneren Organen.
Die Betroffenen haben meist ein Alter zwischen 40 und 50 Jahren. Wird der Verdacht auf eine Akromegalie-Erkrankung gestellt, untersucht der Arzt zunächst das Blut. Eine weitere Untersuchung testet die Regulierbarkeit der Wachstumshormonausschüttung durch Gabe von Zucker. Bei einem gesunden Patienten sollte es dann zu einem Abfall des Wachstumshormons im Blut kommen, bei erkrankten Personen bleibt der Hormonspiegel hoch.
Erhärtet sich der Verdacht einer Akromegalie-Erkrankung durch die Bluttests, muss eine Bildgebung durchgeführt werden, um den Tumor im Gehirn darzustellen. Hierzu wird entweder eine Magnetresonanztomografie oder eine Computertomografie veranlasst.
Wie behandelt man die Akromegalie?
Die Ursache der Akromegalie ist der Hypophysentumor. Dieser kann in manchen Fällen operativ entfernt werden, wenn er noch nicht zu groß ist. Die Operation kann normalerweise durch die Nase hindurch erfolgen. Eine andere Möglichkeit ist die Bestrahlung des Tumors, um diesen zu verkleinern.
Haben die ersten beiden Methoden keinen Erfolg bleibt die medikamentöse Therapie. Hierbei werden Hormone verbreicht, die dem Wachstumshormon Somatotropin entgegenwirken und so das Voranschreiten der Symptome eindämmen sollen.
Ohne Behandlung ist die Lebenserwartung um etwa zehn Jahre verkürzt. Die Ursache für den Tod eines Akromegalie-Patienten sind die Beeinträchtigung von Herz, Gefäßen und Gehirn. Zudem leiden Akromegalie-Patienten häufiger an Brust- und Darmkrebs.