Alles was man über Antibiotika wissen sollte
Früher verbreitete das Wort Antibiotika großen Schrecken. Doch was steckt wirklich hinter dem Sagen umwobenen Mittel, welches von vielen so gefürchtet und von Ärzten gerne verwendet wird? Und warum wollen so viele Patienten partout kein Antibiotika von ihrem Arzt verschrieben bekommen, geschweige es einnehmen?
Wenn ein Patient die Praxis eines Arztes aufsucht, dort untersucht wird und die Diagnose bakterielle Infektion lautet, so greifen Ärzte meist zum adäquaten und bewehrten Mittel. Sie verschreiben ein passendes Antibiotikum. Häufig jedoch winken die Patienten direkt ab, denn sie möchten kein Antibiotika einnehmen. Viele Patienten haben große Vorteile gegenüber Antibiotikum, welche durch Schauergeschichten und negative Meldungen verstärkt werden. Dabei ist Antibiotika deutlich besser als sein Ruf.
Viele gehen davon aus, dass es sich bei Antibiotika um ein Mittel handelt, welches in chemischen Labors erfunden wurde. Dabei enthalten diese Arzneimittel Stoffe, welche seit vielen Millionen Jahren auf ganz natürliche Weise in Pflanzen vorkommen, von Pilzen entnommen werden können oder durch Bakterien produziert werden. Die Zusammensetzung von Antibiotika, beziehungsweise die einzelnen Stoffe haben das Überleben der empfindlichen Pflanzen, beispielsweise, über diesen langen Zeitraum gesichert. Warum sollte also der Mensch nicht von einem derart positiven Effekt profitieren können.
Wer hat Antibiotika erfunden?
Erfunden, beziehungsweise entdeckt wurde das erste Antibiotika durch den Mediziner Alexander Fleming. Eher durch einen Zufall kam er während eines Laborversuches im Jahre 1928 traf er auf das Antbiotikum. Er experimentierte mit einem Schimmelpilz und machte dabei die Bahnbrechende Entdeckung. Er taufte diese Entdeckung auf den Namen Penicillium notatum, heute auch bekannt unter dem Begriff Penicillin. Seine Entdeckung beinhaltete die Tatsache, dass Stoffwechselprodukte, welche der Schimmelpilz während seiner verschiedenen Mutationsphasen ausschied, bakterielle Erreger abtöten konnten. Seit bestehen der Erde existieren Bakterien und Mirkoorganismen, welche in rasender Geschwindigkeit sich selber verändern können. Ebenso schnell können sich verschiedenen Penicillinarten dieser Veränderung anpassen und daher die Krankheitserreger abtöten und stoppen. Die Forschungen in Sachen Antibiotika wurden von 1928 an, rasant voran getrieben und heute werden in der Medizin über 160 unterschiedliche Antibiotika eingesetzt.
Vorurteile gegen Antibiotika beseitigen:
Im folgenden sollen ein paar, sich sehr hartnäckig haltende, Vorurteile beseitigt werden und es soll erläutert werden, was wirklich Fakt ist.
Antibiotika sind bei falscher Anwendung gefährliche Medikamente
Generell unterscheidet sich Antibiotika in Sachen Gefährlichkeit nicht von anderen Mitteln. Alle Arzneimittel bergen Risiken und Nebenwirkungen in sich. Jedoch kann Antibiotika besonders schnell im Körper agieren und ist daher ein sehr gutes Mittel gegen Infektionen, welche durch bakterielle Erreger hervor gerufen wurden. Antibiotika wird in der Regel gut vertragen, es können jedoch Allergien, von bestimmten Antibiotika ausgelöst werden.
Der Darm leidet unter Antibiotika
Da Antibiotika dazu eingesetzt wird Erreger und Bakterien abzutöten, werden während einer Therapie mit Antibiotika auch ein Anteil der im Darm befindlichen Keime in Mitleidenschaft gezogen. Daher kann es sein, dass die Medikation durch Antibiotika Durchfall auslöst. Sobald jedoch das Mittel nicht mehr eingesetzt wird, erholt sich der Darm sehr schnell. Es besteht also kein längerfristiger Schaden.
Das Immunsystem leidet unter Antibiotika
Diese Meinung ist weit verbreitet, trifft aber in keinster Weise zu. Ganz gegensätzlich dieses Vorurteils ist Antibiotika eher eine Unterstützung für das geschwächte Immunsystem, da es dafür sorgt, dass schwächende Bakterien abgetötet werden. Verzichtet man also, besonders bei schwachen Menschen, auf die Hilfe des Antibiotikas so läuft man Gefahr, dass die eigene Körperabwehr total versagt. Dies kann schließlich bis zum Tode führen.
Antibiotika und die Antibabypille – das harmoniert nicht
Diese Aussage trifft absolut zu. Wer die Antibabypille als Verhütungsmittel einsetzte, und Antibiotika einnehmen muss, sollte anschließend bis zum nächsten Zyklus vorsichtig sein und zusätzlich verhüten, denn Antibiotika ist durchaus in der Lage die Wirkung der Pille abzuschwächen. Es existieren mittlerweile aber auch Antibabypillen auf dem Markt, denen das Antibiotika keine Schwächung mehr zufügen kann. Hier lohnt ein Gespräch mit dem Gynäkologen.