Amöbenruhr – unsympathisches tropisches Urlaubs-Mitbringsel
Der eine oder andere hat sicherlich bei seiner Reisevorbereitung in tropische Länder von der Amöbenruhr gehört. Jeder der in ein tropisches Land reisen möchte, muss sich vorher ausführlich mit seinem Arzt beschäftigen. Denn eine Reise in die Tropen birgt gewisse Risiken. Mit der Amöbenruhr ist leider nicht zu spaßen und die Erreger können überall lauern. Die Amöbenruhr ist eine Erkrankung des Magen-Darm-Traktes und wird über Bakterien verbreitet. Da das Bakterium warme Temperaturen sehr schätzt, ist die Amöbenruhr besonders häufig in subtropischen Ländern zu finden. Sehr häufig infizieren sich Touristen und auch Einheimische durch verunreinigtes Wasser oder über rohe Lebensmittel, welche mit verunreinigtem Wasser in Kontakt gekommen sind.
Wer sich infiziert hat leidet an schweren Durchfällen, Kopfschmerzen, Mangelerscheinungen und starken Krämpfen. Es muss unbedingt ein Arzt konsultiert werden, denn die Amöbenruhr kann tödlich enden. Jährlich sterben etwa 100.000 Menschen an der tückischen Tropenkrankheit. Die meisten der Todesopfer sind Landesangehörige und Einheimische, jedoch sind hin und wieder auch Touristen darunter, die sich an der Krankheit im Urlaub angesteckt haben und dann die Krankheit mit nach Hause eingeführt haben.
Ein Patient, welcher an Amöbenruhr erkrankt ist, fühlt sich allgemein sehr schwach und macht einen insgesamt sehr labilen Eindruck. Dies liegt an dem stetigen Durchfall, den er erleiden muss, sowie der Verlust von wertvollen Nährstoffen, welche mit dem Stuhlgang ausgeschieden werden. Im Krankenhaus erhält der Patient in der Regel intravenöse Mittel, um die Amöbenruhr zu stoppen und den Kreislauf wieder aufzubauen. Dazu werden Nährstoffe in die Blutbahn eingegeben.
Das faszinierende an der Amöbenruhr ist jedoch die Tatsache, dass sie in zwei Formen existiert. Es gibt eine sehr schwache Form, welche lediglich leichten Durchfall verursacht. In der Regel bemerkt der Erkrankte nicht einmal, dass er tatsächlich an einer eigentlich schweren Magen-Darm Erkrankung leidet. Diese Form der Amöbenruhr verläuft sehr einfach. Der Erkrankte hat leichten bis mässig starken Durchfall. Dieser hält meist nur wenige Stunden bis einen Tag an. Danach funktioniert der Magen-Darm-Trakt wie gewohnt weiter. Hier hat der Betroffene meist kaum Beschwerden. Es kann vereinzelt zu leichten Darmkrämpfen oder redensartlichem „Bauchgluckern“ kommen. Meist ist der Verlauf dieser Variante der Amöbenruhr sehr schnell, jedoch auch sehr sanft.
Die zweite Form der Amöbenruhr ist die, vor der die meisten Menschen sich fürchten. Sie verläuft deutlich schwerer, mit extremeren Begleiterscheinungen und kann, bei nicht Behandlung tödlich enden. Sollte man nach einer Tropenreise schwere Magen oder Darm Krämpfe feststellen, an Schwächegefühl leiden und Durchfall bekommen, sollte möglichst schnell, zur Vorsorge und Kontrolle ein Arzt aufgesucht werden.
Damit es aber nicht soweit kommt, kann man im Vorfeld einiges dafür tun, sich möglichst nicht mit Amöbenruhr anzustecken.
Wie kann man sich vor der Amöbenruhr schützen?
Wer in den Tropen seinen Urlaub verbringen möchte, sollte sich unbedingt an die folgenden Punkte halten:
- Möglichst häufig und gründlich die Hände waschen. Danach immer ein Desinfektionsmittel verwenden, um möglicherweise im Wasser vorhandene Bakterien abzutöten.
- Ausschließlich abgekochtes Wasser trinken und niemals offenes Wasser kaufen, sondern immer in fest versiegelten Trinkflaschen.
- Obst und Gemüse immer waschen und schälen. Auch nach dem schälen sollte es erneut gewaschen werden.
- Eiswürfel sind bekannt als wahre Bakterienschleudern. Hierauf sollte unbedingt verzichtet werden!