Blasenentzündung
Jede Frau kennt das: Brennen beim Wasserlassen, ständiger Harndrang, Krämpfe im Bereich der Blase. Beim einen schwächer beim anderen stärker.
Männer haben hier Glück, durch ihre viel längere Harnröhre können sich Bakterien nicht so leicht zur Blase vorkämpfen und werden beim nächsten Toiletten-Gang schon wieder ausgespült, ohne Chance auf Einnistung.
Bei Frauen hingegen begünstigt die kurze Harnröhre die Infektion. Bakterien vermehren sich in der Blase und greifen die Blasenwand an, es kommt zur Blasenentzündung (Zystis).
Hier erfahren Sie nun, welche Umstände eine Zystis begünstigen, was dagegen hilft, wie Sie vorbeugen können und welche Therapien für chronische Zystis empfehlenswert sind.
1. Begünstigende Faktoren für eine Blasenentzündung:
- geschwächtes Immunsystem, dazu zählt zum einen eine andere Infektion aber auch Kälte, Stress und ungesunde Ernährung können das Immunsystem schwächen
- mangelnde Hygiene, schon sehr wenige Bakterien können eine Blasenentzündung hervorrufen; meistens handelt es sich um Darmbakterien (E. coli)
- pH-Wert, ein zu hoher pH-Wert begünstigt das Bakterienwachstum; der normale pH-Wert der Haut liegt etwas im sauren Bereich („pH-hautneutral“) und soll eben Infektionen erschweren
- niedrige Flüssigkeitsaufnahme, die Blase wird nicht richtig durchgespült, Bakterien können sich festsetzen
- Sex, ganz besonders der ausgefallenere Sex begünstigt das Eindringen von Bakterien in die Harnröhre, da sie nur wenige Millimeter vom Scheideneingang entfernt ist, dabei können Bakterien jeglicher Art übertragen werden: über die Hände/Finger, den Mund, Sexspielzeug, Gleitmittel, den Penis und natürlich auch eigene Bakterien
2. schnelle Hilfe bei Blasenentzündung
- Bitte beachten Sie: wenn Sie ein Brennen beim Wasserlassen verspüren, suchen Sie einen Arzt auf! Es muss nicht immer eine Behandlung mit Antibiotikum sein, aber das müssen Sie unbedingt mit einem Arzt klären. Suchen Sie bitte einen Facharzt aus (Urologen), Frauenärzte und Allgemeinärzte sind hier nicht der optimale Ansprechpartner
- als 1. Hilfe gilt: viel viel viel trinken! Mind. 1,5L / Std. (Achtung: nicht alles auf einmal, das kann zum Kreislaufkollaps führen); ist gibt auch Nieren- und Blasentee (er entkrampft und fördert die Wasserausscheidung), sehr zu empfehlen!
- nichts salziges Essen, das hält die Flüssigkeit davon ab, in die Blase zu gelangen
- Wärmflasche auf die Blase, oder die Blase warm abbrausen.
- Im Notfall auch eine Schmerztablette
3. Vorbeugung gegen Blasenentzündung
- Achten Sie darauf, genug Flüssigkeit aufzunehmen, 1,5 L mind., lieber aber 2 – 2,5L, wenn Sie schwitzen (Sport, Hitze) noch mehr
- achten Sie darauf warm genug angezogen zu sein und sich gesund zu ernähren
- Nach dem Baden gilt: Bikini/Badeanzug wechseln
- 1mal Duschen täglich ist Pflicht, aber Achtung! Benutzen Sie nicht jeden Tag Duschgel, das stört den pH-Wert der Haut
- Nach dem Sex ab auf die Toilette und die Blase leeren, das spült alle Bakterien aus der Harnröhre, weisen Sie auch Ihren Partner auf die notwendigen Hygienemaßnahmen hin (auch unter den Fingernägeln ist sauber zu machen…)
- Cranberry-Saft oder auch Kapseln helfen sehr gut bei der Vorbeugung von Blasenentzündungen, Sie säuern den pH-Werte des Urins an, wodurch sich Bakterien nicht so leicht einnisten können
4. Therapien bei chronischer Blasenentzündung
Sollten Sie gehäuft an einer Zystis leiden, sollten Sie einen Spezialisten aufsuchen. Ständige Einnahme von starken Antibiotika ist nicht nur schädigend für Leber und Nieren sondern selektiert auch Resistenzmutanten, die man dann nicht mehr mit Antibiotikum behandeln kann.
Folgende Therapien würden sich anbieten:
- Langzeitantibiotikum: hierbei nimmt man über mehrere Monate ein niedrig dosiertes Antibiotikum ein, das alle Bakterien, auch die, die sich in der Blasenwand „verbissen“ haben abtötet (meistens sehr wirksam)
- „Impfung“: durch Einnahme von abgetöteten Erregern wird das Immunsystem extrem gegen die Blasenentzündung gestärkt. Die Immunisierung erfolgt in mehreren Schritten und läuft über die Einnahme von Kapseln über jeweils mehrere Wochen; diese Therapie zeigt momentan die besten Erfolge
Zwar gibt es noch weitere Therapien und Methoden die aber meist invasiv und somit auch unangenehm bis schmerzhaft für den Patienten ist. Sprechen Sie bei Bedarf also erst einmal die oben genannten Therapien bei Ihrem Arzt an.