Blutegel – kleine Gesundheitshelfer!

Abgelegt unter: Gesundheitstipps von Claudia am 21 October 2014 um 19:15 Uhr

So eklig sich „Blutegel“ auch anhören, die kleinen Tierchen sind tolle Gesundheitshelfer! Der Speichel von Blutegeln ist gefüllt mit tollen Wirkstoffen. Sie weiten die Gefäße und wirken Blutegel zählen zu den Ringelwürmern und können als erwachsene Egel eine Länge von bis zu 15 cm erreichen. Blutegel kommen meist in Tümpeln und Teichen vor. Dort ernähren sie sich vom Blut der Frösche, Kröten und Fische. Große, erwachsene Egel bevorzugen aber das Blut von Säugetieren oder Menschen.

Am Körper der Blutegel befinden sich an beiden Enden Saugnäpfe. Mit dem hinteren Saugnapf klammern sie sich an ihrem Opfer fest und im vorderen Saugnapf befindet sich der Mund, mit dem sie tastend nach einer geeigneten Bissstelle suchen. Den Biss spürt man allerdings kaum, denn der Speichel der Egel enthält eine Substanz, die die Bissstelle umgehend betäubt. Was kaum einer weiß: Blutegel stehen sogar unter Naturschutz, denn sie sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. Zur Behandlung von Menschen darf nur eine bestimmte Egelart eingesetzt werden: der Hirudo medicinalis. Dieser Blutegel wird in geschlossenen Zuchtanlagen in speziellen Teichen kultiviert. Das wiederum garantiert, dass die Blutegel keine Krankheiten haben, denn nur gesunde Tiere kommen bei der Blutegeltherapie zum Einsatz.

ie Blutegeltherapie zählt zu den so genannten Ausleitungsverfahren, bei denen die Ausscheidung von Schlacken anderer Schadstoffe über das Blut forciert wird. Dadurch wird der gesamte Organismus und somit unser Körper sehr entlastet. Wissenschaftler fanden bisher über 20 verschiedene Inhaltsstoffe im Speichel der kleinen Tierchen. Am intensivsten erforscht wurden die Substanzen Eglin und Hirudin. Eglin ist ein Stoff, der entzündungsauslösende blockiert. Eglin hat auch eine schmerzstillende Wirkung. Hirudin aber hemmt die Blutgerinnung. So verhindert Hirudin die Bildung von Thrombosen und hilft bestehende Thromben aufzulösen, so dass eine Emboliegefahr deutlich deutlich verringert werden kann. Auch wirkt Hirudin gefässkrampflösend. Das Hirudin fördert die Bildung der weißen Blutkörperchen und deren Aktivität, und stärkt unser Immunsystem.

Die Therapie mit Blutegeln ist aber keinesfalls für jeden geeignet.
Keinesfalls angewandt werden sollte die Blutegeltherapie bei Menschen, die blutverdünnende Medikamente, wie Acetylsalicylsäure, Marcumar etc. einnehmen oder allergisch auf den Wirkstoff Hirudin reagieren. Auch sollten Menschen mit einem sehr schwachen Immunsystem, einer sehr starken Narbenbildung oder auch Menschen mit Blutarmut eine Therapie mit Blutegeln nicht machen.

Wichtig ist auch, dass nicht jede Stelle am Körper geeignet ist! So darf ein Blutegel niemals direkt über einer Vene, einer Krampfader oder einer Entzündung angesetzt werden, da es sonst zu starken und anhaltenden Nachblutungen kommen würde. Ebenfalls ausgeschlossen werden sollten schlecht durchblutete Stellen, offene Wunden und besonders empfindliche Hautstellen, wie Handflächen, Brustwarzen usw.

Bei einer Blutegeltherapie werden in der Regel 2-6 Tiere eingesetzt. Der Blutegel wird mit einer Pinzette auf den Hautbereich platziert. Damit er auch in genau diesem Bereich bleibt, hält der Therapeut den Egel mit einem umgestülpten Glas an Ort und Stelle. Hat der Egel schließlich eine ihm genehme Stelle gefunden, dringt er mit seinen Zähnchen in die Haut ein und gibt seinen Speichel in die Öffnung. Während des gesamten Blutsaugens scheidet der Egel sein Speichelsekret in die Wunde ab. Man braucht keine Angst haben unter Schmerzen zu leiden, man merkt es ungefähr so wie einen Insektenstich.

Ein Blutegel fällt immer von alleine vom Körper ab, sobald er genügend Blut gesaugt hat. Diese Prozedur kann zwischen 30 und 90 Minuten dauern. Aus diesem Grund sollte der Patient genügend Zeit mitbringen, denn der Blutegel darf nicht von der Haut abgerissen werden! Das könnte zur Folge haben, dass ein Teil seines Kiefers in der Wunde verbleibt und dort eine Entzündung auslöst. Zudem kann das Quetschen des Tieres beim Abreißen Darmbakterien des Egels ins Blut der Patienten befördern, was ebenfalls zur Infektion führen würde.