Chlamydien schädigen Sperma
Chlamydia trachomatis war bis jetzt meist nur als schädigende Bakterieninfektion bei Frauen angesehen. Mit Chlamydien infizierte Männer wurden oft gar nicht behandelt, da es nicht bekannt war, dass Chlamydien auch das Sperma schädigen können. Die beim Geschlechtsverkehr übertragbaren Chlamydien Bakterien waren bislang nur als Frucht schädigend bei der Frau angesehen: Chlamydien verkleben die Eierstöcke, infizierte Frauen können unfruchtbar werden. Nun wurde in Studien festegestellt, dass Chlamydien die Spermien-DNA schädigen und die Fertilität von Männern heruntersetzen. Bei infizierten Männern ist ein hoher Prozentsatz der Spermien missgebildet und unbeweglich.
Antibiotika können chronisch infizierten Männern jedoch zum unerfüllten Wunschkind verhelfen. Wissenschaftler behandelten mit Chlamydien infizierte Männer über vier Monate mit einem Antibiotikum, dadurch verbesserte sich die Spermienqualität deutlich. 80 Prozent der Paare konnten darauf hin schwanger werden. Die Studie gilt nicht als Beleg die Chlamydien Infektion sicher mit einer Antibiotika Therapie behandeln zu können um damit die Zeugungsfähigkeit wieder zu erlangen. Es gab bisher noch keine Vergleichsgruppe außerhalb der Studie, es wird jedoch weiter untersucht.
Chlamydien sind weit verbreitet, Männer stecken Frauen beim Geschlechtsverkehr an und umgekehrt. Um eine chronische Infektion mit Clamydien zu vermeiden sollte jede Frau regelmäßig zum Frauenarzt zur Routineuntersuchung gehen. Dort wird automatisch der Abstrich auf Chlamydien getestet und im Fall der Fälle können beide Partner mit Antibiotika behandelst werden, so dass die Chlamydien verschwinden. Nur die Behandlung der Frau wäre höchstwahrscheinlich sowieso sinnlos, da der infizierte Geschlechtspartner seine Partnerin immer wieder anstecken würde. (Bild gefunden im Pressearchiv von Electrolux)