Cyber-Mobbing
Der Begriff „Cyber Mobbing“ kommt aus Englischen (auch Internet-Mobbing, Cyber-Bullying sowie Cyber-Stalking genannt)und es werden damit verschiedene Formen der Diffamierung, Belästigung, Bedrängung und Nötigung anderer Menschen oder Firmen mit Hilfe elektronischer Kommunikationsmittel über das Internet, in Chatrooms, beim Instant Messaging bezeichnet.
Die Gründe für Cyber Mobbing können vielschichtig sein: Außenseiter werden z.B. in Chatrooms schikaniert; man versucht, Konkurrenz klein zu halten oder Freunden zu imponieren; unter Umständen werden Mobbingopfer zu Tätern: sie rächen oder wehren sich. Mittlerweile ist Internet-Mobbing unter Schülern sehr verbreitet und erfolgt per Handy, Chat, sozialen Netzwerken oder Videoportalen oder eigens erstellten Internetseiten. Leider ist die Hemmschwelle, im Internet andere fertig zu machen oder auszulachen, ist gering.
Beim Cyber Mobbing ist es folgendermaßen: In der Anonymität des World Wide Web muss ein Täter seinem Opfer nicht in die Augen blicken, eine unmittelbare Rückmeldung für das eigene Verhalten bleibt (erstmal) aus und dementsprechend auch das Bewusstsein und Empfinden für das eventuelle Ausmaß der Verletzung der Betroffenen. Dieser Effekt wird auch als Online Disinhibition Effect bezeichnet. Die Opfer sind oftmals auch Menschen, die bereits in der Wirklichkeit auch schon gemobbt wurden.
Angriffsflächen bieten dabei Kinder und Jugendliche, die bereits wegen ihres Aussehens kritisiert werden. Die Behandlung von Patienten, die unter Cyber Mobbing leiden, kann je nach Schwere der Störungen bis zu drei Monate dauern. Eine stationäre Behandlung ist immer dann angezeigt, wenn das Kind nicht mehr zur Schule gehen kann, und wenn die Gefahr droht, dass der junge Patient sich selbst oder anderen etwas antun könnte. Die durchlebte Beschämung kann sich schnell und schwerwiegend einprägen und hält lange an, sodass das Selbstwertgefühl für einen längeren Zeitraum stark beschädigt sein kann.
Die Behandlung der Opfer kann somit sehr langwierig, kosten- und zeitintensiv sein, vor allem wenn die Opfer sich erst spät jemandem anvertrauen und den Verletzungen im Internet bereits monatelang ausgesetzt waren. Täter sind mit einem etwa gleichen Anteil Jungen und Mädchen.
Die Folgen des Cyber Mobbing können sogar bis hin zum Suizid führen: Im September 2009 hatte sich in Großbritannien ein junges Mädchen das Leben genommen, weil es online gemobbt wurde. Es war bereits der dritte Fall in England innerhalb von zwei Jahren. Davon gibt es leider mehrere Fälle, die auch in den letzten 2 Jahren aufgetreten sind.
Sollte man jemanden kennen, der Cyber Mobbing zum Opfer gefallen ist, oder man ist selbst das Opfer, dann sollte man sich so schnell es geht Hilfe von einem Psychologen holen.