Diabetes mellitus Teil 2
Die Sonderform „MODY“ (Maturity Onset Diabetes of the Young) von Diabetes mellitus ist zu nennen, wobei die Insulin-Sekretion selbst vermindert ist, nicht aber durch eine Antikörper-Reaktion außer Kraft gesetzt wird. Außerdem können Überproduktion von Wachstumshormonen oder Cushing-Syndrom einen Diabetes zur Folge haben. Wie schon im Namen erwähnt, sind junge Menschen betroffen, die durch die lange Beeinträchtigung der Stoffwechselwege erhebliche Gesundheitsschäden von „MODY“ tragen. Das Krankheitsbild selbst splittert sich noch einmal in 6 verschiedene Typen auf, die sich durch die Lokalisation der genetischen Mutation voneinander abgrenzen.
Komplikationen wie zum Beispiel das diabetische Fußsyndrom (diabetischer Fuß) sind typisch für Typ 2-Erkrankte. Hierbei kommt es wegen verminderter Durchblutung zu geringerer Empfindlichkeit der unteren Extremitäten. Kleine und größere Wunden entstehen oft alltäglich, können aber in dem Falle nicht schnell bemerkt werden. Sie heilen nur sehr langsam ab und entzünden sich oft neu. Daher wird beispielsweise Betroffenen auch von üblichen Nagelscheren oder –Knipsern abgeraten und durch Feilen ersetzt, da diese kein Verletzungsrisiko darstellen. Wegen einem diabetischen Fußsyndrom können Amputationen notwendig werden.
Zu nennen ist weiterhin das diabetische Koma, bei dem es zur Bewusstlosigkeit kommt. Dieser Zustand bedarf dringender medizinischer Versorgung in einer klinischen Einrichtung, da er lebensbedrohlich ist. Verschiedene Formen des diabetischen Koma sind das ketoazidotisches (Typ 1) und der hyperosmolare (Typ 2) Koma. Zur schnellen Hilfe werden Elektrolyte eingesetzt. Wegen eines diabetischen Koma kommt es zu einem Viertel der Diabetiker-Diagnosen.
Die Gefahr des Unterzuckers entsteht durch eine zu hohe Gabe von Insulin-Präperaten, der zur Zuckerunterversorgung des Gehirns führt. Zu beobachten ist dann Heisshunger, Zittern, und Schweißausbrüche. In extremen Fällen kommt es zur Bewusstlosigkeit.
Zur Sofort-Hilfe werden hier schnell wirksame Zucker – wie zum Beispiel durch süße Getränke – verabreicht. Bei Bewusstlosen werden Glukagon-Spritzen genutzt. Glukagon setzt Glukose frei und erhöht den Blutzuckerspiegel im Blut.
Gestationsdiabetes oder auch Schwangerschaftsdiabetes tritt allein während der Schwangerschaft auf. Der Körper verändert sich durch die vorliegende Schwangerschaft so immens, dass es zu ungenügender Insulinproduktion kommen kann. Durch einen Glukose-Trink-Test kann im Labor nachgewiesen werden, ob die Bauchspeicheldrüse der werdenden Mutter richtig auf erhöhten Zucker im Blut reagieren kann. Dieser Test wird nicht bei jeder werdenden Mutter, sondern bei Risiko-Schwangeren durchgeführt. Durchschnittlich leiden 3-5% an Gestationsdiabetes, aber nur unter 1% werden wirklich diagnostiziert.
Beim Kind kann die erhöhte Zuckerzufuhr zu Komplikationen führen. Der mütterliche Organismus gibt den Zucker durch die Plazenta an das ungeborene Kind weiter. Das Kind nimmt stark zu, was zu erheblichen Problemen während der Geburt führen kann. Möglich sind auch Entwicklungsstörungen der Lunge. Diese entstehen durch das insulin-angereicherte Fruchtwasser, welches vor der Geburt innerhalb der Lungenflügel zirkuliert. Es stört die Zellen die für die spätere Entfaltung des Organs wichtig sind.
Bei der Mutter kommt es öfters zu Entzündungen der harnableitenden Wege und Hypertonie.
Sie sollte besonders auf ein normales Körpergewicht achten und sich durch Bewegung und eine gesunde Ernährung fit halten. Darüber hinaus ist es wichtig, den eigenen Blutzuckerspiegel mit häufigen Kontrollen beim Arzt zu protokollieren.
Nach der Schwangerschaft besteht weiterhin ein erhöhtes Risiko, an Diabetes mellitus zu erkranken.