Ernährung bei Schilddrüsenunterfunktion
Zwischen einer Schilddrüsenunterfunktion und unserer Ernährung gibt es einen Zusammenhang. Der bekannteste Zusammenhang ist, dass ein Jodmangel eine Unterfunktion der Schilddrüse hervorbringen kann.
Um den Zusammenhang zwischen einer Schilddrüsenunterfunktion und der Ernährung zu verstehen, muss erst einmal verstanden werden, was unsere Schilddrüse überhaupt macht: die Schilddrüse produziert zwei Hormone: Thyroxin (T4) und das Trijodthyronin (T3). Über diese Botenstoffe steuert sie den Energiestoffwechsel, also unter anderem den Wärmehaushalt, die Gewichtszunahme oder –abnahme, die Herzfrequenz, den Knochenstoffwechsel und viele weitere Vorgänge im Körper.
Für die Herstellung des T4 und des T3 braucht die Schilddrüse Jod. Spurenelemente wie Jod werden aber mit der Nahrung nur in geringen Mengen zugeführt. Fehlt der Schilddrüse Jod, kann sie nicht in ausreichenden Mengen Hormone herstellen und eine Schilddrüsenunterfunktion kann auf Dauer die Folge sein. Um das auszugleichen, vermehrt sich das Schilddrüsengewebe und ein Kropf (Struma) entsteht. Dies nennt sich dann Jodmangelstruma. Die Jodmangelstruma taucht jedoch heutzutage selten auf.
Häufigere Ursachen für eine Schilddrüsenunterfunktion sind Autoimmunerkrankungen und Entzündungen. Jod sollte jedoch nicht bei jeder Form der Unterfunktion extra zugeführt werden. Bei der sogenannten Hashimoto-Erkrankung, einer autoimmun bedingten Entzündung der Schilddrüse, die sich sowohl als Über- wie auch als Unterfunktion äußern kann, kann zu viel Jod das Krankheitsbild sogar verschlechtern.
Es gibt ein weiteres Spurenelement, das wichtig für die Funktion der Schilddrüse ist, und zwar ist das Selen. Fehlt Selen kann unter anderem das Schilddrüsenhormon Trijodthyronin (T3) nicht aktiviert werden. Selen hat außerdem einen positiven, anti-entzündlichen Effekt auf die Hashimoto-Erkrankung und kann in Form von Tabletten erworben werden. Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Jod sind vor allem Seefische wie Schellfisch, Scholle, Seelachs und Kabeljau. Auch Meeresfrüchte, Meeresalgen, Brokkoli und Cashewnüsse enthalten große Mengen an Jod. Selen findet man in größeren Mengen in Schweinefleisch, Fisch, Nüssen und Innereien.