Fettleber
Die so genannte Fettleber zählt zu den häufigsten Erkrankungen der Leber. Meist ist eine Fettleber harmlos, dennoch gibt es auch Fälle, in denen eine Fettleber gefährlich sein kann.
Wie genau eine Fettleber entsteht ist noch nicht eindeutig geklärt. Im Normalfall verarbeitet unsere Leber unter anderem Energieträger aus der Nahrung und Fettsäuren und gibt sie in Form von Neutralfetten ins Blut ab. Besteht ein Überangebot an Nahrungsfetten und/oder -kohlenhydraten, kann die Leber sie nicht mehr vollständig verarbeiten und abtransportieren. Die Fettleber speichert dann die Fette.
Bestimmte Zuckerarten werden in freie Fettsäuren umgewandelt und auch eingelagert. Leider gelangen auch freie Fettsäuren, die aus Fettgewebe – vor allem Bauchfett – freigesetzt werden, in die Leber und tragen zu deren Verfettung bei.
Alkohol schadet der Leber, das ist ja bekannt. Wer zu häufig und über einen längeren Zeitraum Alkohol trinkt, kann eine Fettleber bekommen. Ärzte sprechen dann von einer sogenannten „alkoholischen Fettleber“. Eine Fettleber wird aber am meisten mit Übergewicht und Fettleibigkeit in Verbindung gebracht.
Manchmal können auch bestimmte Medikamente zu einer vermehrten Fetteinlagerung in dem Stoffwechselorgan führen, ebenso wie Lebererkrankungen und Virusinfektionen durch Hepatitis Viren. Meistens verfettet die Leber, ohne dass der Betroffene etwas davon mitbekommt. Erst wenn sich das Organ vergrößert und schwerer wird, kann es zu folgenden Symptomen kommen: man hat weniger Appetit, fühlt sich müde, es kann zu einem Blähbauch und Völlegefühl kommen.
Wie wird eine Fettleber diagnostiziert?
Eine Fettleber wird oft zufällig entdeckt, wenn z.B. ein Bauch-Ultraschall vorgenommen wird. Dabei wird die vergrößerte Leber sichtbar. Auch wenn der Arzt dem Patienten Blut abnimmt, kann der Mediziner Hinweise auf eine Leberverfettung bekommen. Denn häufig sind die sogenannten Transaminasen erhöht. Die Konzentration dieser Leberenzyme kann im Blut ansteigen, wenn die Leber eine Erkrankung aufweist.
Die Werte geben allerdings keine Auskunft darüber, welche Erkrankung im Einzelnen vorliegt. Die sicherste Nachweismethode aber ist eine Biopsie. Es wird eine winzige Gewebeprobe genommen. Unter dem Mikroskop lassen sich die Fetteinlagerungen in den Leberzellen gut erkennen.
Zunehmend setzen Ärzte aber auch sogenannte nicht-invasive Verfahren wie die Kernspintomographie (MRT) ein, um den Leberfettgehalt exakt zu bestimmen. Eine Fettleber kann schwere Folgen haben. Bei bis zu einem Drittel der Patienten mit einer Fettleber entzündet sich das Organ, es entsteht eine Fettleber-Hepatitis. Wird diese nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann die Entzündung in einer Leberzirrhose enden.
Dabei gehen die Zellen des Stoffwechselorgans zugrunde, die Leber vernarbt und schrumpft. Schließlich kann sie ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen.
Zugleich erhöht eine Zirrhose das Risiko für Leberkrebs. Nicht nur der Leber selbst schadet die Verfettung. Durch eine Fettleber steigt die Gefahr, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln, deutlich an. Auch ein Herzinfarkt wird durch die Fettleber begünstigt.
Leider gibt es bisher keine Medikamente, mit denen eine Fettleber nebenwirkungsarm behandeln werden kann. Lediglich Krankheiten wie Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen, die eine Fettleber begünstigen, lassen sich relativ gut mit Arzneimitteln behandeln.
Die einzige und zugleich effektivste Therapie ist ein geänderter Lebensstil. Unternimmt der Betroffene rechtzeitig etwas gegen die Fettleber, kann sich das Organ oft wieder vollständig erholen. Sport und gesundes Essen, sowie Verzicht auf Alkohol sind am Wichtigsten!