Kopfschmerzen – Warum, Was hilft dagegen, wie kann ich vorbeugen? Teil 1
Kopfschmerzen Teil 1 Blogpost:
Kaum ein Mensch kann von sich behaupten, noch nie Kopfschmerzen gehabt zu haben. Der eine öfter, der andere eher selten und das auf völlig verschiedene Arten. Ärzte unterscheiden rund 180 Arten von Kopfschmerzen (International Headache Society, 1988) und meist ist die Ursache bekannt: eine durchzechte Nacht, eine Erkältung oder einfach Überanstrengung. Darüber, ob „Wetterfühligkeit“, also Kopfschmerzen aufgrund einer besonderen Wettlage, tatsächlich existiert, sind sich Mediziner allerdings nicht ganz einig. Im Augenblick läuft eben zu dieser Fragestellung eine deutschlandweite Studie. Hierbei können Betroffene auf einer Internetseite Art und Zeitpunkt der Kopfschmerzen auf einer Deutschlandkarte eintragen. Die Forscher dieses Projektes verknüpfen die Daten dann mit denen des deutschen Wetterdienstes um einen Zusammenhang zu belegen/widerlegen. Sollte ein Muster erkennbar sein, wird es in Zukunft auch Frühwarnsysteme für Kopfschmerzen geben.
Im Allgemeinen kann man Kopfschmerzen in 3 Großgruppen unterteilen:
1. Spannungskopfschmerzen
Spannungskopfschmerz ist die mit ca. 55% am häufigsten auftretende Kopfschmerzart. Ca. 28 Mio. Menschen in Deutschland sind davon betroffen. Dabei können die Schmerzen selten (wenige Male im Jahr) bis chronisch (alle 2-3 Tage) auftreten. Dieser Schmerz fühlt sich an, als würde dem Betroffenen der Kopf zusammengedrückt werden. Meist beginnt der Schmerz im Nacken und breitet sich dann über den gesamten Kopf aus. Die Patienten verspüren einen drückenden bis leicht ziehenden Schmerz aus, der auch die Augen betreffen kann.
Als Ursache gilt wohl im Allgemeinen ein Gehirn-eigener „Schmerzfilter“; dieser bestimmt, welche Schmerzinformation in das Gehirn gelangen; dieses System funktioniert über die Ausschüttung des Botenstoffes Serotonin. Ist nur wenig Serotonin vorhanden, so entsteht kein Schmerzempfinden. Wird jedoch ein ständiges (geringes) Schmerzsignal (z.B. durch eine Muskelverspannung) an das Gehirn gesendet, führt die erhöhte Serotoninausschüttung zu Kopfschmerzen.
Weitere Ursachen sind deshalb:
- falsche Körperhaltung, Verspannungen
- Überanstrengung der Augen (brauchen Sie eine Brille? Ist das Licht hell genug zum lesen? etc.)
- zu wenig Schlaf
- psychosozialer Stress (Arbeit, Familie, Alltag)
- zu hoher Nikotinverbrauch
- Erkrankungen des Kauapparates (z.B. Karies) oder auch Zähneknirschen
- Überbelastung der Ohren
Behandlung von Kopfschmerzen:
Prophylaktisch gilt immer: viel Wasser trinken, frische Luft und ausreichend Magnesium aufnehmen.
Sollte es dann doch zu Schmerzen kommen können sie entweder zu gängigen Kopfschmerzmitteln greifen, achten Sie hierbei aber auf die jeweilige Verträglichkeit der Medikamente. Oder versuchen Sie es bspw. mit
- einem starken Kaffee. Das enthaltene Koffein wirkt blutverdünnend; man vermutet, dass Botenstoffe so schneller abtransportiert werden.
- Auch ein kaltes Tuch oder Pfefferminzöl auf die Stirn können helfen
- Meistens hilft auch ein kurzes Nickerchen an einem kühlen Ort
- Und: viel Trinken! Und den jeweiligen Verursachern aus dem Weg gehen, d.h.: Fernseher und Computer aus, keine laute Musik, nicht rauchen oder Alkohol konsumieren usw.
Sollten Sie unter chronischen Schmerzen leiden, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen um die genauen Ursachen zu klären. Meist handelt es sich leider auch um genetische Vorbelastung. Der Arzt kann Ihnen helfen, die Prophylaxe zu optimieren. Häufige Einnahme von Schmerzmitteln sollten Sie auf jeden Fall vermeiden! Dies kann schnell zur Abhängigkeit führen, sowie auf Dauer auch organschädigend sein, z.B. für Nieren und Leber.
Mehr zu Kopfschmerzen & Migräne in unserem Migräne Special hier im Gesundheitsspiegel.
Hier findest Du Teil 2 unseres Specials über Kopfschmerzen