Kriebelmücken

Abgelegt unter: Gesundheitstipps von Claudia am 11 October 2018 um 14:18 Uhr

Kriebelmücken sehen aus wie winzige Fliegen, doch ihre Bisse sind sehr schmerzhaft und können starke Schwellungen oder gar einen Bluterguss verursachen. Genau wie bei der Stechmücke benötigen auch die Weibchen der Kriebelmücke Blut, um Eier legen zu können.

Im Gegensatz zu vielen anderen stechenden Insekten sind Kriebelmücken allerdings sogenannte “Poolsauger”:
Sie haben keinen Stechrüssel, sondern sägeähnliche Beißwerkzeuge, mit denen sie die Haut ihres Wirts aufritzen. Sammelt sich dann Blut in der winzigen Wunde, saugen sie es aus. Leider sind Kriebelmücken lautlos und auf der Haut nicht spürbar, sodass man sie meist nicht oder zu spät bemerkt.

Der Biss verursacht jedoch typische Stechmücken-Symptome:

  • Quaddeln und gerötete Haut
  • Juckreiz und Schmerz, beides verstärkter als bei „normalen“ Mückenstichen
  • häufig Blutergusse
  • an der Bissstelle können sich kleine Hautknoten, Ödeme oder eitrigen Blasen entwickeln. Die Rötungen und Schwellungen können bis zu zehn Zentimeter Durchmesser aufweisen

Wie lange die Heilung eines solchen Bisses dauert, ist sehr verschieden: Im Bestfall erfolgt sie nach einigen Tagen, kann sich jedoch auch über eine Dauer von mehreren Wochen hinziehen.

Bei dem Biss gibt die Kriebelmücke Speichel in die Wunde ab, der eine Mischung verschiedener Substanzen mit unterschiedlicher Wirkung enthält.
Auch wenn die genauen Effekte noch nicht komplett erforscht sind, so sind bislang folgende Wirkungen dieser Stoffe bekannt:

  • örtlich begrenzte Hemmung der Blutgerinnung und Betäubung der Nerven, auf die der Körper mit der Ausschüttung von Histamin und anschließendem Juckreiz reagiert
  • negativer Effekt auf das Atemzentrum
  • schädliche Wirkung auf Herz und Gefäße

Auch besteht die Möglichkeit einer allergischen Reaktion auf die giftigen Substanzen im Speichel der Mücke, die diese mit dem Biss in die Wunde abgibt. Bei wiederholten Kriebelmücken-Bissen können Kreislaufprobleme und sogar ein allergischen Schock die Folge sein.

In seltenen Fällen kann es zudem zu einer Infektion des Bisses infolge einer Verunreinigung der Wunde mit Keimen kommen. Wird die Entzündung nicht rechtzeitig behandelt, kann schlimmstenfalls eine Blutvergiftung die Folge sein. In afrikanischen Ländern sowie in Mittel- und Südamerika gilt die Kriebelmücke als Überträger der sogenannten Flussblindheit.

In Deutschland werden nur sehr selten Krankheiten durch ihren Biss übertragen. Nach einem Biss der Kriebelmücke, ist es am besten die Stelle direkt zu desinfizieren und zu kühlen. Wichtig ist, nicht zu kratzen, damit sich das Gift nicht weiter im Körper verteilt und keine Erreger in die Wunde gelangen. Die Schwellung lässt sich bei Bedarf mit Kortisonsalbe oder antiallergisch wirkenden Mitteln (Antihistaminikum) aus der Apotheke behandeln. Kriebelmücken werden oft sie mit Gnitzen verwechselt, welche ebenfalls zu den Poolsaugern gehören und eine Plage für Menschen und Tiere darstellen können.

Zum Schutz vor Kriebelmücken empfehlen sich ähnliche Maßnahmen wie bei der Abwehr von Stechmücken. Beachten Sie folgende Tipps: helle und lange Kleidung tragen, mit abschließendem Bund, damit die Tiere nicht in den Ärmel kriechen können. Verwenden Sie insektenabweisende Mittel, am besten DEET.

Es ist ratsam, die Nähe von Bächen und Flüssen sowie von Wiesen, auf denen Tiere weiden, zu meiden – vor allem vormittags und spätnachmittags.