Kurzdarmsyndrom
Das Kurzdarmsyndrom bezeichnet die Auswirkungen des Verlusts größerer Dünndarmabschnitte. Besonders belastend für betroffene Personen sind meist Symptome wie starker Durchfall und den damit verbundenen Gewichtsverlust. In der Regel ist bei der Behandlung des Kurzdarmsyndroms zumindest vorübergehend eine künstliche Ernährung notwendig – nach einigen Monaten kann aber in den meisten Fällen eine langsame Umstellung auf eine natürliche Ernährung erfolgen.
Ein Kurzdarmsyndrom entsteht meist, wenn bei einer Operation große Teile des Dünndarms entfernt werden müssen. Das kann bei folgenden Erkrankungen notwendig sein: Morbus Crohn, nekrotisierende Enterokolitis, Tumore des Darms oder eine Mangeldurchblutung des Darms – etwa durch Thrombose oder Verengung eines Gefäßes.
Bei einem Kurzdarmsyndrom sind die Folgen durch den Durchfall natürlich leider eine verminderte Nahrungsaufnahme. So kommt es demnach zu einer verminderten Aufnahme von Nährstoffen und Mineralstoffen. Zum anderen werden vermehrt Gallensäuren ausgeschieden, wodurch Gallensteine entstehen können und die Fettverdauung gestört wird. Zudem ist die Dauer des Verweilens des Nahrungsbreis im Darm wesentlich kürzer – so kommt es zu häufigen und flüssigen Stuhlgängen.
Oftmals ist es dann notwendig, dass Flüssigkeiten und Mineralstoffe in Form von Infusionen zugeführt werden, um eine Austrocknung und Störungen im Mineralstoffhaushalt zu vermeiden. Dünndarmverluste von bis zu 50 Prozent der Länge werden in der Regel gut kompensiert.
Meist treten erst Beschwerden auf, wenn über die Hälfte des Dünndarms entfernt wurde. Dann kann sich ein Kurzdarmsyndrom durch folgende Symptome äußern:
- Durchfall
- fettiger Stuhlgang
- Gewichtsverlust
- erhöhte Blutungsneigung
- Gallensteine oder Nierensteine
- Blutarmut
- Knochenerkrankungen
- Muskelkrämpfe
- Antriebslosigkeit und Erschöpfung
Bei Neugeborenen sind häufig angeborene Fehlbildungen des Darms Ursache für ein Kurzdarmsyndrom. Außerdem kann eine Darmverdrehung oder eine entzündliche Darmerkrankung die Entfernung großer Darmschnitte bei Säuglingen oder Kleinkindern erfordern. Die Prognose von Kindern mit Kurzdarmsyndrom ist oftmals gut, denn der kindliche Darm verfügt über eine beträchtliche Anpassungsfähigkeit.