QMS-Zertifizierung: das Audit
Juhu, endlich ist es so weit, wir (die Marien Apotheke Ingolstadt) hatten am Donnerstag unsere QMS-Zertifizierung, hat soweit alles geklappt. Sehr schade ist nur, dass unsere ganzen tollen selbst hergestellten Eigenspezialitäten nun alle weg müssen. Ob Brennnesselhaarwasser , Herz-und Blutwein, Franzbranntwein, Hustensaft oder unser überall lieb gewonnener Magenbitter. Die Apotheke hat es leider versäumt bis 1989 die Zulassungspflicht der eigen hergestellten Produkte, durch Meldung der bisherigen Herstellung seit Generationen, zum umgehen. Die Zulassung selbst würde ein (kleines) Vermögen kosten (einzeln pro Präparat), also muß ich mich leider schweren Herzens von meiner Laborarbeit die Ansätze herzustellen und die Hustensäfte zu brauen etc. trennen.
Die Zertifizierung selbst dauerte von 9-18 Uhr, jeder Mitarbeiter wurde zu seinem Aufgabengebiet befragt um festzustellen, dass das Apothekenteam genau nach dem QMS-Handbuch arbeitet.
Meine speziellen Aufgabenbereiche sind das Labor, physiologisch und chemische Untersuchungen (Blutzuckermessen, Cholesterinmessen, Blutdruckmessen) und der Handverkauf. Besonderen Wert legte unsere Auditorin auf die korrekte Identitätsprüfung der Chemiekalien laut Prüfprotokoll, deren Lagerung (Indifferenda, Separanda, 3 Jahre Aufbewahrung der Prüfprotokolle (+bis 1 Jahr nach Verfall der Substanz), Kühlware). Sehr wichtig ist auch die genaue Kontrolle der Teedrogen (Verfalldatenkontrolle, Käferbefall), Kontrolle der Anbrüche von Fertigarzneimittel (Haltbarkeit nach Anbruch beachten und notieren!) für Rezepturen und die Handhabung bei Defekturen (solange keine Rezepte vorliegen ist nur Bulkware erlaubt, sprich wenn die vom Arzt nebenan ständig verordnete z.B. Erythroycin-Creme als Rezeptur schon 10 mal vorgefertigt im Regal steht ist dies nicht erlaubt, außer man kann der dementsprechend vorrätig gehaltenen Menge der Erythromycin-Creme genauso viele Rezeptkopien nachweisen!).
Bei den physiologisch-und chemischen Untersuchungen wurde ich zur Eichung der Geräte und richtigen Anwendung und Dokumentation der Kontrolllösung von Blutzucker- und Cholesterinmessgerät befragt. Der Verweis an den Arzt bei Abweichung der Normwerte des Patienten ist sehr wichtig, sowie die Pflege des Medizinprodkutebuchs.
Es war schon ein aufregender Tag, es sollte ja auch alles klappen nachdem wir 1,5 Jahre an unserem QMS Handbuch geschrieben haben. Nun sind die QMS-Überstunden vorbei, jetzt hammas gschafft und wir sind QMS-Zertifiziert!:-)