Rekordkälte in Europa – was passiert wenn wir frieren
Seit ca. 2 Wochen hat u.A. Deutschland mit einer regelrechten Rekordkälte zu kämpfen – nicht nur für Obdachlose kann diese gefährlich werden. Man friert aber nicht nur, wenn es tatsächlich kalt ist – Menschen können ebenfalls Kälte-Gefühle haben wenn sie z.B.
- zu wenig Nahrung zu sich genommen haben
- unter Schlafmangel leiden
- diverse Erkrankungen und z.B. auch Fieber und Schüttelfrost
Was genau läuft in unserem Körper ab, wenn wir frieren?
Als Erstes werden unsere Hände kalt, anschließend die Füße und dann das Gesicht. Bis man dann am ganzen Körper anfängt zu frieren und deshalb auch zu zittern. Es entsteht eine Gänsehaut – die Gefäße der Haut ziehen sich zusammen, um zu verhindern, dass Wärme vom Körper abgegeben wird. Gleichzeitig stellen sich unsere feinen Härchen auf der Haut auf, der Körper versucht die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Wir können Kopfweh, trockene Haut und Augen und Kreislaufprobleme bzw. Herzprobleme bekommen.
Frieren alle Menschen gleich stark?
Nein – Kinder z.B. frieren schneller als Erwachsene. Ebenso frieren Frauen schneller als Männer (da Sie mehr Muskeln besitzen und Muskeln im Ruhezustand mehr Wärme produzieren als anderes Gewebe) und daher sollten Kinder, wie auch Frauen sich dicker einpacken als eben unsere männlichen Mitstreiter. Das Kälteempfinden ist allerdings auch trainierbar! Duschen mit abwechselnd kalten und warmen Wasser eignet sich ebenso wie Fußbäder, Saunen-Besuche und Spaziergänge bei jeder Temperatur. Regelmäßige Besuche im Fitnessstudio, wo dann Muskeln aufgebaut werden, kann auch helfen, nicht so schnell zu frieren. Zudem sollte man darauf achten sich der Temperatur gemäß zu kleiden! Frauen sollten keine Strumpfhosen tragen, wenn es nicht wirklich notwendig ist. Ebenso kann man am Arbeitsplatz auch dafür sorgen, dass das Temperaturempfinden trainiert wird. Die Temperatur am Arbeitsplatz sollte bei ca. 20 ° C liegen, nicht mehr und nicht weniger.
Stimmt es, dass Alkohol den Körper erwärmt?
Definitiv nein! Alkohol erweitert kurzfristig die Blutgefäße, daher verliert der Körper während des Alkoholgenusses an Wärme. Ebenso sollte man im Winter – vor Allem zu Weihnachten – auf Feuerzangenbowle, Glühwein etc. verzichten um sich zu wärmen – der Körper verliert wie bereits erwähnt an Wärme durch die Gefäßerweiterung und zudem wird dem Körper eine Wärme vorgegaukelt, die gar nicht vorhanden ist. Bei übermäßigem Genuß von Alkohol werden sogar die Kälterezeptoren der Haut betäubt – so dass der Betroffene gar nicht merkt, dass er friert. Somit fallen auch die normalen Abwehrmechanismen des Körpers aus und man kann sich eine schlimme Erkältung, Blasenentzündung, Lungenentzündung holen, Erfrierungen holen (gerade Zehen und Finger sind schneller davon betroffen, man sollte immer prüfen ob diese noch zu “spüren” sind!) oder schlimmstenfalls – wie oft bei Obdachlosen der Fall – an Unterkühlung sterben!
Herzkranke sollten bei eisigen Temperaturen nicht die warme Stube verlassen!
Bei Kälte ziehen sich die Arterien zusammen und der Blutdruck steigt. Die verengten Arterien strengen das Herz zu sehr an. Menschen mit Herzproblemen sollten sich daher lieber nicht zu häufig und lange in der Kälte aufhalten, die Gefahr eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls ist zu hoch.