Schutz vor Parasiten: was tun bei Kopfläusen?
Oft bringen Kinder die ungebeten Gäste vom Kindergarten oder von der Schule mit nach Hause: die Kopflaus. Läuse sind ca. 3 mm lang, sind sechsbeinig und ernähren sich vom Blut aus der Kopfhaut. Es gibt verschiedene Arten von Läusen, unterschieden wird zwischen Kopflaus, Kleiderlaus und Filzlaus. Bis zu 30 Tage lebt eine weibliche Laus und legt in der Zeit eine Masse an Eiern: 300 Nissen werden gelegt!
Betroffene Eltern sind der Meinung dass es immer schlimmer wird mit der Läuseplage, vor allem wenn es die eigenen Kinder schon mehrmals getroffen hat. Um die Parasiten zu bekämpfen müssen Bettwäschen und alle Stofftiere heiß gewaschen werden in der Waschmaschine oder alles tiefgefroren im Gefrierschrank. Trotzdem bleibt der Gedanke ob auch wirklich alle Läuse bei diesen Aufwendigen Aktion erwischt wurden. Verschiedene Studien besagen im Durchschnitt einen Kopflausbefall in Deutschland von 3-5 Prozent. Der Vorsitzende des Bayerischen Apothekerverbands, Dr. Hans-Peter Hubmann, ist nicht der Ansicht dass sich die Anzahl der Parasitenfälle erhöht, sondern dass dam ganzen einfach mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Wenn es juckt auf der Kopfhaut kommen die Betroffenen schneller in die Apotheke oder zum Arzt um sich Rat zu holen. Der aller erste Läusestich wird von den Betroffen nicht wahrgenommen, erst eine Anzahl an Stichen löst den Juckreiz aus, auch sind die Kopfläuse viel zu leicht um sie sofort zu bemerken. Dann ist es schon zu spät und der Kopflausbefall muß behandelt werden. Bei Kopflausverdacht untersucht der Arzt gründlich um die kleinen Nissen und Läuse sicher zu entdecken. In der Regel sind die Läuse und Nissen nicht auf den ersten Blick zu erkennen, nur bei sehr starkem Läusebefall lassen sich die hellen Nissen erkennen: es sieht aus als ob Perlen wie an einer Kette kleben, so kleben die Eier an den Haaren in der Nähe der Kopfhaut. Durch ein Vergrößerungslas lassen sich aber die Parasiten meist schon erkennen.
Was tun bei Kopfläusen?
Holen Sie sich ein Läusemittel und einen Spezialkamm aus der Apotheke.
Die Zinken des Läusekamms sind ganz dicht, nur 0,2 Millimeter um alle Läuse und Nissen zu erwischen. Kämmen sie bei gutem Licht, sorgfältig Strähne für Strähne ganz systematisch. Feuchten Sie das Haar zuvor an, so ist das Kämmen schmerzfrei. Nur auskämmen alleine reicht aber nicht, einige hartnäckige Läuse welche dicht an der Kopfhaut sitzen werden sicher immer übrig bleiben. Sie kommen also dich drum herum ein Anit-Läusemittel nach dem Auskämmen anzuwenden. Z.B. Shampoos mit Chrysanthemenextrakt oder synthetische Mittel sind zu empfehlen. Da diese Shampoos die Eier nicht ganz abtöten kann soll der Kopflaus-Waschvorgang nach 8 Tagen nochmal wiederholt werden. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten!
Damit keine weitere Kopflausverbreitung statt finden kann informieren Sie bitte sofort Schule und Kindergarten und untesuchten Sie alle Familienmitglieder auf einen ebenso eventuellen Kopflausbefall. Kinder mit Kopfläusen müßen auf jeden Fall zu Hause bleiben bis alle Läuse und Nissen abgetötet sind und keine Übertragungsgefahr mehr besteht. Bettwäsche und Kleidung bei 60 Grad in der Waschmaschine waschen sowie alle Kuscheltiere zwei Tage bei minus 20 Grad einfrieren oder in einen dicht verschlossenen Plastiksack zwei Wochen stehen lassen. Alle Kämme, Haarbürsten, Haargummis etc gründlich reinigen!
Seit jeher gibt es Kopfläuse, sie sind kein Anzeichen von mangelnder Hygiene. Normales Waschen und Kämmen vertreibt die Plagegeister keineswegs! Läuse sind seit Jahrtausenden Überlebenskünstler und haben sich angepasst durch das Blutsaugen am Menschen zu überleben. Zu späte Diagnosen, falsche Behandlungen oder gar wenn man gar nicht zum Arzt oder zur Apotheke geht aus Schamgefühl etwa, dies fördert nur die Ausbreitung der läsitgen Parasiten. Wenn Sie also Kopfjucken bemerken und sich nicht sicher sind gehen Sie gleich zum Arzt, dieser schreibt ihnen im Fall von Kopfläusen sofort das richtige Mittel auf und Sie können beruhigt wieder schlafen ohne die Kopflaus an Ihre Mitmenschen zu übertragen!