Schwangerschaftsabbruch: Abtreibung, Interruptio
Wenn eine Frau sich für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden hat, gibt es verschiedene Abtreibungsmethoden. Der Medikamentöse Abbruch mit der Abtreibungspille oder eine instrumentelle Entfernung des Embryos.
Die Abtreibpille heißt Mifegyne und kann nur von wenigen speziellen Ärzten gegeben werden. Fragen Sie bei ihrem Frauenarzt nach einer Adresse. Da ein Schwangerschaftsabbruch in Deutschland verboten ist, aber nicht strafrechtlich verfolgt wird, ist es pflicht vor der Schwangerschaftsabtreibung ein Beratungsgespräch zu besuchen. Nach dem Beratungsgespräch über den Schwangerschaftsabbruch müßen mindestens drei Tage vergehen bevor es einem Arzt erlaubt ist den tatsächlichen Abbruch der Schwangerschaft durch zu führen.
Wie wirkt die Abteibpille Mifegyne?
Mifepriston ist der Wirkstoffname der Pille Mifegyne zur Abtreibung, und ist ein künstliches Hormon. Mifegyne blockiert die Hormone im Körper, welche eine Schwangerschaft aufrecht erhalten. Die Abtreibungstablette bewirkt die Erweichung und Öffnung des Gebärmutterhalses, sowie die Kontraktion (zusammenziehen) der Gebärmutter. Es werden also sozusagen künstliche Wehen eingesetzt um das Abgestorbene Gewebe aus der Gebärmutter zu transportieren. Dies gleicht einer Fehlgeburt.
Eine Abtreibung mit Mifegyne ist nur bis zum 49. Tag nach Beginn der letzten Regelblutung möglich. Je früher desto besster, also Frauen die sich für einen Schwangerschaftsabbruch mit der Abtreibpille entscheiden sofort zum Arzt gehen!
Abteibungstablette und Schmerzen?
Meistens ist die Einnahme der Pille zur Abteibung mit größeren Schmerzen im Unterleib verbunden, da künstliche Wehen ausgelöst werden. Mütter stecken solche Schmerzen eher weg als Frauen die noch keine Kinder geboren haben. Im Vergleich hierzu ist ein instrumenteller Eingriff schmerzfrei (Vollnarkose für 10-20 Minuten!) und die lästigen Blutungen, welche bis zu 30 Tage anhalten können, sind so gut wie nicht vorhanden! Achtung, es dürfen keine OB`s angewendet werden wegen Infektionsrisiko und da sonst eventuell nicht alle Gewebsreste aus der Gebärmutter tansportiert werden können.
Häufige Nebenwirkungen der Tablette Mifegyne zur Abtreibung sind, außer den Schmerzen im Unterleib, Übelkeit und Erbrechen.
Welche instrumentellen Abtreibungsmöglichkeiten gibt es?
Der Embryo kann mit einem kleinen scharfkantigen Löffel aus der Gebärmutter ausgekratzt werden oder abgesaugt werden.
Wann soll Mifegyne nicht angewendet werden?– bei Unterernährung
– bei Raucherinnen über 35 Jahren
– bei Leber-und Nierenversagen
– bei Frauen mit Spirale (außer die Spirale wird vor der Einnahme der Abtreibpille entfernt)
– bei Frauen welche mit Kortison behandelt werden (Einnahme der Abtreibtablette ev. unter ärztlicher Überwachung möglich!)
Wirksamkeit von Mifegyne?
Bei 98% der Frauen welche die Pille zur Abtreibung eingenommen haben, war der Schwangerschaftsabbruch erfolgreich. Falls doch noch Restgewebe in der Gebärmutter wäre, würde ein instrumenteller Eingriff unbedingt notwendig sein.
Wie funktioniert die Anwendung von Mifegyne?
Beim medikamentösen Schwangerschaftsabbruch sind drei Arzt- oder Klinikbesuche erfoderlich. Beim ersten Arztbesuch schluckt die Frau drei Tabletten Mifegyne, kann sofort nach hause gehen und kommt 36-48 Stunden später zum zweiten Arztbesuch. Nun wird das Prostaglandin Cytotec als Tablette eingenommen oder in die Scheide eingelegt. Je nach Arzt oder Klinik verbringt die Frau drei Stunden dort oder kann die Praxis sofort verlassen. Eine Begleitperson ist ratsam, da es plötzlich zu heftigen Unterleibsschmerzen kommen kann! Der dritte Arztbesuch kann bei jedem Frauenarzt durchgeführt werden und dient zur Sicherstellung, dass der Schwangerschaftsabbruch vollständig erfolgte.
Kosten einer Abtreibung?
Die Abtreibung mit dem Medikament oder dem instrumentellen Eingriff ist preislich ca. gleich, etwa an die 300 Euro. Bei Frauen mit geringem Einkommen kann der Eingriff zur Abtreibung, abhängig von ihrer Krankenkasse übernommen werden.
Da nach einer Abtreibung die Frau sofort wieder schwanger werden kann ist an Verhütungsmittel zu denken!