Verhütung mit Depo Clinovir: Monografie
Monografie zu Depo Clinovir
Die Verhütungsspritze Depo Clinovir ist Rezept-und Verschreibungspflichtig! Depo Clinovir ist eine Drei-Monatsspritze zur Verhütung.
Indikationen:
Schwangerschaftsverhütung von längerer Dauer (3 Monate) nur bei Frauen, die andere Methoden der Kontrazeption nicht vertragen oder orale Kontrazeptiva (Antibaby -Pillen) nicht einnehmen können.
Hinweise:
– Nur Frauen mit normalem Zyklusverlauf dürfen das Arzneimittel erhalten.
– Vor Anwendung des Arzneimittels soll eine gründliche allgemeinärztliche sowie gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden. Während der Anwendung sind zunächst nach 3 Monaten und später in halbjährlichen Abständen jeweils allgemeinärztliche und gynäkologische Untersuchungen durchzuführen, um unerwünschte Wirkungen frühzeitig erfassen zu können.
– Das Arzneimittel bietet keinen Schutz gegen eine HIV
– Infektion (AIDS) oder andere sexuell übertragbare Krankheiten.
Kontraindikationen:
Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden:
– bei ungeklärten vaginalen Blutungen
– bei Venenentzündungen oder Thromboembolie
– bei krankhaft erhöhtem Blutdruck
– bei Verdacht auf, sowie bei bestehendem oder behandeltem Mamma
– oder Endometriumkarzinom. Für die Behandlung des Mamma
– oder Endometriumkarzinoms ist Medroxyprogesteronacetat in der vorliegenden
– bei angeborenen oder bestehenden Fettstoffwechselstörungen
– bei schweren Leberfunktionsstörungen mit und ohne Gelbsucht
– bei Enzymstörungen, wie Dubin -Johnson – und Rotor -Syndrom
– wenn während einer früheren Schwangerschaft Gelbsucht, schwerer Juckreiz, Herpes gestationis und Otosklerose aufgetreten sind
– 6 Wochen vor geplanten Operationen sowie nach Unfällen für die Dauer der Ruhigstellung
– bei Osteoporose
– bei Überempfindlichkeit gegen Medroxyprogesteronacetat, Parabene oder einen der sonstigen Bestandteile.
Das Arzneimittel sollte nicht, oder nur nach sorgfältiger Risiko -Nutzen -Abwägung, angewendet werden:
– bei Patientinnen mit Porphyrie
– bei allen Formen eingeschränkter Leberfunktion
– bei Venenentzündungen oder Thrombosen in der Vorgeschichte.
Von einer erneuten Injektion von der Verhütungssprite Depo Clinovir ist abzusehen, wenn unter der Behandlung auftreten:
– erstmalig migräneartige oder ungewohnt starke Kopfschmerzen
– akute Sehstörungen jeder Art (Doppelbilder, partieller oder vollständiger Sehverlust) oder Exophthalmus
– stärkerer Blutdruckanstieg
– Wiederauftreten von Depressionen
– krankhafte Veränderungen der Leberfunktionen/Gelbsucht und der Hormonspiegel. Bei Vorliegen einer Sichelzellenanämie ist vor Beginn der Behandlung mit Medroxyprogesteronacetat der vollständige Status des roten Blutbildes aufzunehmen und während der Behandlung in monatlichen Abständen zu kontrollieren. Falls dieser sich unter der Behandlung verschlechtert, darf die Behandlung nicht fortgesetzt werden. Medroxyprogesteronacetat kann zu Flüssigkeitsretention führen. Das Arzneimittel sollte Patienten, deren Krankheitsbild durch Flüssigkeitsretention negativ beeinflusst werden könnte, mit Vorsicht verabreicht werden. Bei Frauen mit erhöhtem Osteoporoserisiko sollten bei der Nutzen -Risiko -Bewertung einer Medroxyprogesteronacetat-Behandlung andere Verhütungsmethoden in Betracht gezogen werden. Bei Patientinnen mit Osteoporoserisiko (z.B. metabolische Knochenkrankheit, chronischer Alkohol – und/oder Nikotinkonsum, Anorexia nervosa, Osteoporose in der Familienanamnese, Langzeitanwendung von Arzneimitteln, die die Knochenmasse reduzieren können, wie Antikonvulsiva oder Kortikosteroide) kann die Medroxyprogesteronacetat -Behandlung ein zusätzliches Risiko darstellen. Bei Raucherinnen, die hormonhaltige Arzneimittel zur Schwangerschaftsverhütung anwenden, besteht ein erhöhtes Risiko, an zum Teil schwerwiegenden Folgen von Gefässveränderungen (z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall) zu erkranken. Das Risiko nimmt mit zunehmendem Alter und steigendem Zigarettenkonsum zu. Frauen, die älter als 30 Jahre sind, sollen deshalb nicht rauchen, wenn sie hormonhaltige Arzneimittel zur Verhütung einer Schwangerschaft anwenden.
Dreimonatssprizte zur Verhütung bei Schwangerschaft und Stillzeit: – Das Arzneimittel darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Vor Beginn der Behandlung muss das Bestehen einer Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Falls Medroxyprogesteronacetat versehentlich bei einer Patientin während der Schwangerschaft eingesetzt wird, sollte sie über das mögliche Risiko einer Fruchtschädigung aufgeklärt werden.
– Wenn es 1 bis 2 Monate nach Verabreichung von Medroxyprogesteronacetat zu einer unerwünschten Schwangerschaft kommt, besteht ein erhöhtes Risiko für ein geringes Geburtsgewicht. Dies wiederum ist verbunden mit einem erhöhten Risiko für Neugeborenensterblichkeit. Insgesamt jedoch ist das mögliche Risiko gering, da Schwangerschaften unter Medroxyprogesteronacetat -Therapie selten sind.
– Einige Berichte lassen einen Zusammenhang zwischen einer intrauterinen Exposition gegenüber Gestagenen im ersten Trimester und genitalen Missbildungen bei männlichen und weiblichen Feten vermuten.
Stillzeit:
– Medroxyprogesteronacetat hemmt nicht die Milchproduktion bei stillenden Frauen. Es sollte aber in der Stillzeit, insbesondere in den ersten 6 Wochen, nur nach sorgfältiger Nutzen -/Risiko -Abwägung angewendet werden, da geringe Mengen des Wirkstoffes und seiner Metabolite in die Muttermilch übergehen.
– Dennoch sind bislang keine ungünstigen Wirkungen auf die Entwicklung von gestillten Kindern beobachtet worden.
– Um den Einfluss auf den neugeborenen Säugling, dessen Leberfunktion direkt nach der Geburt noch nicht vollständig ausgereift ist, jedoch gering zu halten, wird empfohlen, dass stillende Mütter Medroxyprogesteronacetat erst nach der sechsten Woche post partum erhalten sollen.
Anwendung und Dosierung:
Allgemeine Hinweise:
– Die intramuskulären Anwendung von Medroxyprogesteronacetat (MPA) vor der Menarche ist kontraindiziert.
– Vor der Anwendung sollte eine Nutzen -Risiko -Bewertung erfolgen, da es bei Langzeitanwendung von MPA als Injektion bei Frauen aller Altersgruppen zu einer Verringerung der Knochendichte kommen kann.
– Die Anwendung von MPA zur Injektion reduziert den Östrogenspiegel im Serum und ist mit einem signifikanten Verlust an Knochendichte verbunden, da der Knochenmetabolismus mit dem Serum -Östrogenspiegel korreliert. Dieser Verlust an Knochendichte ist in der Adoleszenz und dem frühen Erwachsenenalter von besonderer Bedeutung, da dies eine entscheidende Phase für den Knochenzuwachs ist. Der Knochendichteverlust steigt mit zunehmender Anwendungsdauer und kann möglicherweise nicht vollständig reversibel sein. Es ist nicht bekannt, ob sich bei heranwachsenden Frauen (12 bis 18 Jahre) durch die Anwendung von MPA die maximale Knochenmasse verringert und das Risiko für osteoporotische Frakturen im späteren Leben erhöht.
– Wenn die MPA -Behandlung abgesetzt wird und die ovarielle Östrogenbildung wieder ansteigt, scheint die Abnahme der Knochendichte sowohl bei erwachsenen als auch bei heranwachsenden Frauen zumindest teilweise reversibel zu sein.
Dosierung:
1 Fertigspritze in Abständen von 3 Monaten. Die Verabreichung der ersten Injektion sollte:
– innerhalb von 5 Tagen nach dem Einsetzen einer normalen Menstruationsperiode, – wenn nicht gestillt wird innerhalb von 5 Tagen post partum,
– wenn ausschliesslich gestillt wird ab bzw. nach 6 Wochen post partum erfolgen.
Art und Dauer der Anwendung:
– Vor verabreichen die Fertigspritze 15 -20 Sekunden kräftig schütteln bis sich eine gleichförmige Suspension gebildet hat.
– Die Suspension tief intramuskulär injizieren (M. gluteus oder deltoideus).
– Eine längerfristige Anwendung ist möglich. MPA sollte zur Empfängnisverhütung über einen längeren Zeitraum (z.B. länger als 2 Jahre) nur dann angewendet werden, wenn andere Verhütungsmethoden nicht angezeigt sind. Bei langfristiger Anwendung von MPA sollte in regelmässigen Abständen die Knochendichte überprüft werden. Bei heranwachsenden Frauen sollte bei der Auswertung der Knochendichte das Alter der Patientin und der Reifegrad des Skelettes mit berücksichtigt werden.
– Bei Erreichen der Wechseljahre sollte der behandelnde Arzt gefragt werden, ob eine andauernde Anwendung beendet werden sollte. Eigenschaften (Wirkstoffdossier) Stoffgruppenspezifische Pharmakologie Das wirksamste physiologisch vorkommende Gestagen ist das Progesteron. Gestagene (Corpus -luteum -Hormone) besitzen im weiblichen Organismus vor allem folgende Wirkungen (die unterschiedlichen Effekte können bei den einzelnen synthetischen Substanzen in ihrer Ausprägung relativ zueinander abweichen):
– Förderung des Wachstums der Uterus -Muskulatur sowie der Alveolen der Brustdrüse
– Induktion sekretorischer Veränderungen in der Endometriumschleimhaut (Umwandlung von der Proliferations – in die Sekretionsphase)
– Verminderung der zervikalen Schleimbildung, Erhöhung der Schleim -Viskosität – Erhöhung der Basaltemperatur
– Hemmung der Ausschüttung von Luteinisierendem Hormon (LH) aus der Hypophyse und damit der Ovulation
– Erhaltung einer Schwangerschaft (ohne Gestagen -Einfluss nicht möglich) Substanzspezifische Pharmakologie Medroxyprogesteron besitzt die Grundstruktur von Progesteron, die gestagene Aktivität ist jedoch um ein vielfaches höher. Es wirkt antiestrogen auf Estrogen -abhängige Zellen bzw. Gewebe, hat zusätzlich eine antiandrogene Wirkung und hemmt sowohl die Gonadotropin – als auch die Corticotropin -Sekretion. In hoher Dosierung besitzt die Substanz eine adrenokortikoide Wirkung. Medroxyprogesteron eignet sich zur Therapie hormonabhängiger Tumoren, als Kontrazeptivum sowie zur Behandlung von Zyklusstörungen, zur Testung der Ovarialfunktion, zur Endometriose -Therapie und zur Hormonsubstitution in den Wechseljahren. Zum therapeutischen Effekt bei der Therapie hormonabhängiger Tumoren tragen mehrere Effekte der Substanz bei:
– Interaktion mit Hormonrezeptoren: Medroxyprogesteron bindet an den Progesteron -Rezeptor und bewirkt durch Blockade der DNA im Zellkern eine Reduktion der Proteinsynthese, u.a. eine Verminderung der Bildung von Estrogenrezeptoren. Durch den verminderten Gehalt an Estrogen -Rezeptoren im Karzinomgewebe wird der wachstumsfördernde Effekt der Estrogene mangels Angriffspunkt vermindert.
– Hemmung der Estrogensynthese durch hypophysäre Blockade: Medroxyprogesteron reduziert die FSH -Synthese in der Hypophyse und hemmt dadurch die Estrogen -Produktion in den Ovarien. Ausserdem reduziert die Substanz die LH -Produktion in der Hypophyse und hemmt dadurch die Produktion von Estrogenen, Progesteron und Androgenen in den Ovarien. Medroxyprogesteron reduziert ACTH und senkt dadurch Cortisol – und Androgenspiegel, ohne eine NNR -Insuffizienz hervorzurufen.
– Direkte Wirkung auf Nebennierenrinde (NNR) und Ovarien: Medroxyprogesteron reduziert direkt die Hormonsynthese in NNR (Androgene, Glucocorticoide) und Ovarien (Estrogene).
– Interaktion mit zirkulierenden Hormonen: Medroxyprogesteron fördert die Bildung von intrazellulärer Estrogendehydrogenase, die zirkulierendes Estradiol in das wesentlich weniger wirksame Estron umwandelt. Ausserdem wird in der Leber die Bildung der 5 -alpha -Reduktase gesteigert, die zirkulierendes Androgen abbaut. Die periphere Umwandlung von Androgenen in Estrogene wird dadurch verhindert.
– Direkter zytostatischer Effekt: Durch Störung der DNA – und RNS -Synthese wirkt Medroxyprogesteron in hoher Dosierung direkt zytotoxisch. Möglicherweise liefert die direkte zytotoxische Wirkung auch den Schlüssel zum Verständnis für die Effektivität der hochdosierten Medroxyprogesteron -Therapie beim rezeptornegativen Mammakarzinom. Die kontrazeptive Wirkung von Medroxyprogesteron acetat (Pearl -Index der i.m. Depot -Injektion: 0,3) beruht auf:
– einer Unterdrückung des präovulatorischen LH -Gipfels und damit einer Hemmung der Ovulation und einer Störung der Follikelreifung;
– einer antiproliferativen Wirkung am Endometrium;
– einer Erhöhung der Viskosität des Zervikalschleims. Wirkung bei Zyklusstörungen und Endometriose:
– Medroxyprogesteron zeigt oral verabreicht eine stärkere Wirksamkeit als die entsprechende parenterale Menge Progesteron.
– Bei Frauen mit entsprechender Estrogen
-Produktion transformiert Medroxyprogesteron ein in der Proliferationsphase befindliches Endometrium in die Sekretionsphase.
– In hohen Dosen kommt es zu einer Atrophie der gesamten Uterusschleimhaut, was man sich in der Endometriose
-Therapie zu Nutzen macht. Die Anwendung bei kachektischen Patienten in Verbindung mit malignen Tumoren (Schweiz) beruht auf einer Appetitsteigerung durch Medroxyprogesteron acetat. Hinweise (Wirkstoffdossier) Beeinflussung des Reaktionsvermögens keine Angabe Abhängigkeitsrisiko keine Angabe Sonstige Hinweise für den Patienten Kontrazeption: Bei Raucherinnen, die hormonhaltige Arzneimittel zur Schwangerschaftsverhütung anwenden, besteht ein erhöhtes Risiko, an z.T. schwerwiegenden Folgen von Gefässveränderungen (Herzinfarkt, Schlaganfall) zu erkranken. Das Risiko nimmt mit zunehmendem Alter und steigendem Zigarettenkonsum zu. Frauen, die älter als 30 Jahre sind, sollen deshalb nicht rauchen, wenn sie hormonhaltige Arzneimittel zur Verhütung einer Schwangerschaft anwenden. Wenn auf das Rauchen nicht verzichtet wird, sollen andere Verhütungsmethoden angewendet werden, besonders bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren. In diesen Fällen ist der Rat des behandelnden Arztes einzuholen. Patientinnen sollten darauf hingewiesen werden, dass die Kontrazeption mit Medroxyprogesteron nicht vor AIDS oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten bietet. Sonstige Hinweise/Risiken Nur Frauen mit normalem Zyklusverlauf dürfen parenterales Medroxyprogesteron (i.m. Depot) zur Kontrazeption erhalten.
– Unter der kontrazeptiven Behandlung darf sich eine vorbestehende Sichelzellenanämie nicht verschlechtern, andernfalls ist die Behandlung abzubrechen.
– Ergebnisse aus Studien weisen darauf hin, dass eine längere Anwendung eine i.m. Depots (zur Kontrazeption) zur Verminderung der Mineralknochendichte führen kann. Dieses Risiko ist bei Frauen im Alter von 18 -21 Jahren am grössten.
– Aus epidemiologischen Untersuchungen ergeben sich allenfalls geringfügige Erhöhungen des Brustkrebsrisikos im Zusammenhang mit intramuskulären Depotspritzen von Medroxyprogesteron zur Kontrazeption, vor allem bei Frauen unter 35 Jahren.
– Gestagen -Test: Kommt es etwa 3 -7 Tage nach Absetzen von Medroxyprogesteron acetat zu einer periodenähnlichen Abbruchblutung, bedeutet dies, dass die Ovarien ausreichend Estrogen bilden.
– Behandlung Gestagenmangel, Endometriose, Kontrazeption, als Gestagen -Test: Medroxyprogesteron soll bei ersten Anzeichen von Venentzündungen oder Thromboembolien, erstmalig auftretenden Migräne -artigen oder ungewohnt starken Kopfschmerzen, akuten Sehstörungen jeder Art sowie krankhaften Veränderungen der Leberfunktion sofort abgesetzt werden. Das Gleiche gilt bei Wiederauftreten anamnestisch bekannter Depressionen.
– Ergänzung einer Estrogen -Therapie in den Wechseljahren: 3 Monate nach Behandlungsbeginn sind etwa 40%, 6 Monate nach Behandlungsbeginn etwa 60% der Frauen blutungsfrei.
– Palliativbehandlung/Kontrazeption mit i.m. Depot: Medroxyprogesteron soll bei ersten Anzeichen von thromboembolischen Erkrankungen, erstmalig auftretenden Migräne -artigen oder ungewohnt starken Kopfschmerzen, plötzlichem teilweisem oder vollständigem Verlust des Sehvermögens, Schädigungen der Netzhaut, Papillenödem, Doppeltsehen, unkontrollierbarem Diabetes mellitus, unkontrollierbarer arterieller Hypertonie sowie krankhaften Veränderungen der Leberfunktion sofort abgesetzt bzw. nicht erneut injiziert werden. Für die Kontrazeption gelten zudem sich entwickelnde krankhafte Veränderungen der Hormonspiegel als Kontraindikation für eine weitere Injektion. Bei Wiederauftreten anamnestisch bekannter Depressionen muss eine Palliativtherapie beendet werden.
– Durch die Behandlung mit Medroxyprogesteron acetat kann der Beginn des Klimakteriums verdeckt werden.
– Hochdosiertes Medroxyprogesteron zur Palliativtherapie sollte nur durch oder unter der Aufsicht von erfahrenen Onkologen verabreicht werden. Hinweise/Vorsichtsmassnahmen bei der Anwendung Eine palliative Hochdosistherapie sollte nur durch oder unter Aufsicht von erfahrenen Onkologen verabreicht werden. Medroxyprogesteron acetat ist in der Hochdosisbehandlung individuell zu dosieren. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich die pharmakokinetischen Pararmeter von Medroxyprogesteron acetat je nach Applikationsart erheblich unterscheiden.
Unerwünschte Wirkungen (Wirkstoffdossier) Unerwünschte Wirkungen,ohne Angabe der Häufigkeit bei vorbestehender Endometriose:
– Durchbruchblutungen und Amenorrhoe
– bei Langzeitbehandlung (Jahre): Verlust an Knochenmasse niedrig dosierte Therapie:
– Herzinfarkt, Brustkrebs, Schlaganfall, Thromboembolie (relatives Risiko im Verhältnis zu Placebo 1,29 bzw. 1,26 bzw. 1,41 bzw. 2,13)
– Demenz (Risiko im Vergleich zu Placebo verdoppelt) Gestagene allgemein:
– Veränderungen der Regelblutung
– Ausbleiben der Regelblutung
– verdeckter Beginn der Wechseljahre
– Veränderungen der Libido
– Zystitis -ähnliche Symptome
– juckender oder nichtjuckender Hautausschlag
– cholestatischer Ikterus
– erhöhte Serum -LDL -Werte, erniedrigte HDL -Werte
– Beeinflussung von Serumwerten: Erhöhung der Gerinnungsfaktoren Faktor VII, Faktor VIII, Faktor IX und Faktor X, Reduktion von T3, Gonadotropin, Plasmasteroide (wie Progesteron, Cortisol, Estrogene), Urin
-Pregnandiol
– Beeinflussung des Metyrapon -Testergebnisses – Hormonsubstitutionstherapie allgemein: Harninkontinenz Sehr häufige unerwünschte Wirkungen (> 1/10) orale Hochdosistherapie:
– Gewichtszunahme und gesteigerter Appetit
– Flüssigkeitsretention mit der Gefahr der Verschlechterung einer vorbestehenden Herzinsuffizienz oder arteriellen Hypertonie
– cushingoide Symptomatik
– Muskelkrämpfe
– Tremor
– Müdigkeit
– gesteigertes Schwitzen
– arterielle Hypertonie hochdosierte i.m. Behandlung (nicht als Depot):
– glutealer Abszess i.m. Depot:
– Regelstörungen in Form von Schmier – oder Durchbruchblutungen sowie Amenorrhoe
– Kopfschmerzen
– Schwindelgefühl
– Nervosität
– Depression
– Akne
– vorüber gehende Übelkeit
– stärkere Gewichtszunahme
Häufige unerwünschte Wirkungen (> 1/100) orale Hochdosistherapie:
– gastrointestinale Symptome wie Nausea, Diarrhoe, Obstipation
– kardiovaskuläre Nebenwirkungen (Herzinsuffizienz mit Dyspnoe, Palpitationen, z.T. lebensbedrohlich)
– thromboembolische Ereignisse (Lungenembolie, Schlaganfall, tiefe Beinvenenthrombose, transitorische ischämische Attacke, z.T. lebensbedrohlich)
– Leberfunktionsstörungen, Anstieg der Transaminasen
– irreguläre vaginale Blutungen
– Kopfschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Ängstlichkeit, Nervosität
– Entwicklung bzw. Entgleisung eines Diabetes mellitus i.m. Depot:
– allergische Reaktionen
Gelegentliche unerwünschte Wirkungen (> 1/1000) niedrig dosierte Therapie:
– Akne
– Kopfschmerzen
– Nervosität
– Schwindelgefühl orale Hochdosistherapie:
– Spannungsgefühl in der Brust, Galactorrhoe
– Thrombophlebitis
– Hyperkalzämie
– leichter Haarausfall, aber auch verstärkter Haarwuchs
– Akne
– psychische Symptome (Manie, Depression)
Seltene unerwünschte Wirkungen (> 1/10000) niedrig dosierte Therapie:
– Überempfindlichkeitsreaktionen
– allergische Hautreaktionen
– Urtikaria
– Pruritus
– Hautausschlag
– Hirsutismus
– Alopezie
– Schlaflosigkeit
– Schläfrigkeit
– Müdigkeit
– Depressionen
– psychische Veränderungen
– gastrointestinale Störungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung
– Gewichtszunahme
– Brustspannen
– thromboembolische Störungen ( – Gestagene allgemein: verminderte Glucose -Toleranz) ( – Hormone allgemein: Verstärkung einer vorbestehenden Depression)
Sehr seltene unerwünschte Wirkungen (< 1/10000) Hochdosistherapie:
– (zum Teil schwere) Überempfindlichkeitsreaktionen – vorüber gehende Leuko – und Thrombozytose – letal verlaufende Pneumonitis (Kombination mit Strahlentherapie, ein Fall)
– Nebenniereninsuffizienz mit erniedrigten ACTH – und TSH -Werten (ein Fall) i.m. Depot: – Anaphylaxie Bearbeitungsdatum: Letzte Bearbeitung 01.08.2005