Volkskrankheit Akne
Von der typischen Pubertätsakne mit Mitessern, Pusteln und Picken sind sieben von zehn Jugendlichen betroffen. Aber in dieser Situation ist es ein schwacher Trost, dass man nicht allein an unreiner Haut leidet. Wobei schon die Bezeichnung „unreine Haut“ dem Betroffenen signalisiert, sein Gesicht nicht ausreichend zu reinigen. Dabei ist zu vieles Waschen eher kontraproduktiv. Es regt die Talgproduktion zusätzlich an und fördert damit die Akne. Es genüg, zweimal am Tag ein seifenfreies, ph-neutrales Reinigungsmittel zu benutzen.
Akne ist eine Hauterkrankung mit weltweiter Verbreitung. Sie entsteht durch hormonelle Veränderungen, die die Talgdrüsen vergrößern. Diese wiederum produzieren mehr Talg. Dadurch wird die Haut fettiger. Die Talgdrüsen können sich verstopfen. Aus verstopften Talgdrüsen werden Mitesser. Aber auch Veranlagung kann eine Rolle spielen. Studien mit Zwillingspaaren weisen jedenfalls in diese Richtung. Auch Stress und Ärger können Mitesser und Pickel begünstigen.
Dermatologen unterscheiden drei Arten von Akne. Bei der leichten Akne handelt es sich überwiegend um Mitesser. Als mittelschwer bezeichnet man eine Akne in Kombination mit vereinzelten Pickeln. Bei der Akne Inversa, der schlimmsten Ausprägung der Hautkrankheit, bilden sich Knoten und Fisteln unter den Achseln und im Genitalbereich. Diese Art der Hauterkrankung kann nur vom Hautarzt behandelt werden.
Bei leichter und mittelschwerer Akne gibt es neben Mitleid oft auch zahlreiche gute Ratschläge. Die Großmutter kennt eine Menge Hausmittel, die aber bei Nachfrage auch bei ihr nicht geholfen haben, jedenfalls nicht wirklich. Ein gerne gegebener Rat ist, auf Süßigkeiten, Cola und Chips zu verzichten. Allerdings es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass Schokoriegel oder Softgetränke der Haut zusätzlichen Schaden zu fügen. Nach neuesten Erkenntnissen sollen Milchprodukte Pickel zum Wachsen bringen. Aber auch dafür gibt es keinen Beweis nach wissenschaftlichen Standards. Wer mit seiner Akne sowieso schon unter einem erheblichen Leidensdruck steht, sollte sich nicht noch zusätzlich stressen und essen und trinken, was er gerade mag.
Ein Tabu gibt es dennoch: Niemals Pickel oder Mitesser ausdrücken. Auch dann nicht, wenn man sich die Hände vorher gründliche gewaschen hat. Die Gefahr, dass Entzündungen entstehen und hässliche Narben zurückbleiben, ist einfach zu groß. Neben viel Geduld, kann die Hautkrankheit auch mit rezeptfreien Mitteln angegangen werden, die den Wirkstoff Benzoylperoxid enthalten. Die Anwendung bewirkt , dass der angesammelte Talg besser abfließen kann. Arzneien, die Vitamin-A-Säure enthalten, öffnen die Poren. Fruchtsäure hemmt die Neubildung von Mitessern. Wem gar nichts hilft, dem bleibt nur der Weg zum Hautarzt.