Warum weinen wir?
Wenn wir weinen, können unterschiedliche Emotionen der Grund dafür sein: oftmals ist es Trauer, aber auch Ärger, Angst und Schmerz, sowie Freude sind die Hintergründe für das Weinen. Auch sind manche Menschen einfach „nah am Wasser gebaut“ und sind sehr emotional, weinen also auch bei Kleinigkeiten los, wo andere Menschen vielleicht nicht gleich weinen würden. Es gibt auch sehr gefühlsbetonte Menschen, die z.B. schnell bei Filmen weinen, weil sie etwas rührt oder sie einfach mit den Personen im Film oder in einem Buch mitleiden.
Manche Menschen weinen manchmal aber auch scheinbar ohne Grund. Passiert das häufiger, können Medikamente oder eine Depression die Ursache sein. Warum Menschen in bestimmten Situationen weinen, ist noch umstritten.
Generell wird zwischen zwei Thesen unterschieden:
- Weinen als eine Form des Sozialverhaltens, also der Kommunikation und der sozialen Interaktion
- Weinen als eine Schutzreaktion unseres Körpers und unserer Psyche, durch die unsere Emotionen besser verarbeitet werden können
Vom gefühlstechnischen Weinen abzusehen sind Tränen, die entstehen, wenn etwas im Auge ist, z.B. Staub, eine Wimper oder eine Fliege, die uns ins Auge geflogen ist. Dieses Weinen dient dazu den Fremdkörper aus dem Auge zu entfernen und schützen das Auge vor dem Austrocknen.
Woraus bestehen Tränen?
Tränen sind salzige Körperflüssigkeiten, die von den Tränendrüsen produziert werden.
Je nach Emotion kann sich die chemische Zusammensetzung von Tränen unterscheiden: ,emotionale‘ Tränen z.B. enthalten deutlich mehr Hormone wie Prolaktin als Tränen, die zur Befeuchtung des Augapfels produziert werden. Ebenso ist beim emotionalen Weinen die Konzentration von Kalium und Mangan in den Tränen erhöht.
Wer häufig ohne Grund anfängt zu weinen, der leidet meist unter starkem Stress oder Depressionen. Hier kann ein Psychotherapeut helfen. Neben Überforderung kann Weinen ohne Grund auch durch Medikamente hervorgerufen werden. Wer regelmäßig bestimmte Medikamente einnimmt, sollte einen Blick in die Packungsbeilage werfen, ob dort Nebenwirkungen wie ‚depressive Verstimmungen‘ aufgelistet sind.
Weinen im Schlaf
Im Schlaf werden Informationen und Emotionen des Tages verarbeitet. Deswegen ist es in emotional belastenden Situationen gar nicht so selten, dass man im Schlaf weint. Im Schlaf entladen sich angestaute oder unterdrückte Gefühle. Wer im Schlaf häufiger weint, sollte versuchen, das auslösende Ereignis zu klären und somit die Belastung zu verringern.
Weinen: hilft es oder nicht?
Ob Weinen sich positiv auf unsere psychische Gesundheit auswirkt, hängt immer von der Situation ab. Generell gilt, dass ein ‚wohltuendes‘ Weinen hilft, Abschiede besser zu verkraften. Es ist ein normaler Teil der Trauer und sollte deswegen auf keinen Fall unterdrückt werden. Nicht immer führt Weinen zu einer Verbesserung des allgemeinen Gefühlszustands. Besonders verzweifeltes, ohnmächtiges Weinen kann sich negativ auf unsere seelische Gesundheit auswirken.